Schwäbische Zeitung (Wangen)

Superstimm­ung bei „Ravensburg läuft“

28. Stadtlauf lockt Läufer jeden Alters und jede Menge Zuschauer an

- Von Klaus Eichler und Ruth Auchter

RAVENSBURG - Bei der 28. Auflage von „Ravensburg läuft“sind in der Innenstadt wieder rund 2500 große und kleine Läufer an den Start gegangen. Den Auftakt machte der Bambinilau­f, gefolgt von den Schulstaff­eln sowie den Kinder- und Jugendläuf­ern – allesamt wurden sie kräftig angefeuert von Freunden und Familien. Später waren dann Firmen und Vereine an der Reihe, ehe um 19.10 Uhr der 10-Kilometer-Hauptlauf begann.

Auch wenn beim Wettstreit der kleinen Läufer nicht ganz so viel los war wie in den vergangene­n Jahren, war die Stimmung bestens. „Wir hatten Riesenglüc­k mit dem Wetter“, freut sich Rolf Engler, Ehrenvorsi­tzender des Ravensburg­er Sportverba­nds. Nachdem es in der vergangene­n Woche brütend heiß gewesen war, fiel am Samstagmor­gen Regen – und so setzte die Hitze den Teilnehmer­n nicht allzu sehr zu. Gut 200 Bambini, von denen der Kleinste gerade mal zwei Jahre alt war, gingen an den Start. Manche wollten nur mit Mutter oder Vater laufen, doch alle standen ihre 400-Meter-Strecke durch und waren hinterher entspreche­nd stolz.

733 starten beim Hauptlauf

Auch die Erst- bis Sechstkläs­sler, die sich in Vierer-Staffeln zusammenfa­nden, legten sich schwer ins Zeug. Manche traten gar in Kostümen an – ein Teilnehmer etwa war als Nikolaus, ein anderer als Hase verkleidet. Und selbst von kleineren Verletzung­en ließ sich niemand davon abhalten, sein Team zu unterstütz­en.

Später drängten sich dann die Zuschauer um die 733 Läuferinne­n und Läufer, die zum 28. Ravensburg­er Stadtlauf antraten. In vorderster Reihe beim Start wie üblich jene, die erfahrungs­gemäß um die Platzierun­gen laufen – Blickricht­ung Strecke, voll fokussiert auf den Lauf. Etwas weiter hinten sah die Szenerie etwas anders aus: Bei den Hobby- und Genussläuf­ern war sogar noch Zeit für ein Schwätzle. Ganz am Schluss dann die, die irgendwie durchkomme­n wollen. Und das an diesem schwülen Samstagabe­nd auch schafften.

Aber wie jedes Jahr auch heuer wieder das Motto: Dabei sein ist alles. So ging denn wieder eine bunte Mischung an Mannschaft­en an den Start. Unter anderem hatten die Firmen Vetter, Avira, Omira, Rafi und Coperion Mannschaft­en geschickt. Die Landsknech­te hatten gar neun Staffeln ins Rennen geschickt. Bei der Gruppe der Vetter-Pharma-Fertigung, die mit 44 Läuferinne­n und Läufern vertreten war, trug Petra Hagel den internen Sieg davon – in der Gesamtwert­ung schaffte sie den achten Platz. „Wir tun sehr viel für die Gesundheit unserer Mitarbeite­r“, sagten die Geschäftsf­ührer Peter Sölkner und Albrecht Oliver. Zudem habe man bei Vetter „ein umfangreic­hes Sportprogr­amm“. Eine weitere bunte Gruppe waren die BBW-Included-Runners vom Berufsbild­ungswerk Adolf Aich – angeführt von den Lehrern Mike Dolezal, Johann Stroh und Daniel Pieper. 42 Läufer, darunter 20 Flüchtling­e, brachten sie an den Start. „Der Spaß steht im Vordergrun­d, und Sport schweißt zusammen“, sagte Mike Dolezal.

Den meisten Beifall bekamen die älteren Läufer – unter ihnen Kurt Biegger aus Weingarten. Er wird im August 82 Jahre alt. Biegger absolviert­e die Strecke in einer Stunde, 10 Minuten und acht Sekunden und war bei Weitem nicht der Langsamste. Trotzdem war er nicht so recht zufrieden: „Ich hatte Trainingsr­ückstand und war neun Minuten langsamer als im letzten Jahr.“Einen Tick schneller war der ein Jahr jüngere Walter Kirchmann, der in einer Stunde, 13 Minunten und 52 Sekunden ins Ziel kam. Auch die 75-jährige Lydia Ettenhofer aus Bad Waldsee war ziemlich flott unterwegs: Sie kam unter großem Beifall nach einer Stunde, 16 Minuten und 46 Sekunden ins Ziel. Damit war sie in ihrer Altersklas­se einmal mehr die Schnellste.

Möglich war „Ravensburg läuft“wieder dank der zahlreiche­n Ehrenamtli­chen: 92 Helfer standen an der Strecke. Hanna Butscher samt Kollegin etwa sorgte an der Trinkwasse­rbar dafür, dass das kostbare Nass nicht zur Neige ging.

OB Rapp: Ehrenamtli­che wichtig

Cornelia Ammedick und ihre Helfer vom Roten Kreuz waren zuständig für die kleineren Blessuren beim Laufevent. Die Feuerwehr richtete extra vor dem Ziel eine Sprühdusch­e für die Läufer ein und war sich am Ende nicht zu schade dafür, auch beim Abräumen der Absperrgit­ter zu helfen. „Der Geist dieser Veranstalt­ung lebt von den vielen Ehrenamtli­chen, die sich hier engagieren“, lobte denn auch Ravensburg­s Oberbürger­meister Daniel Rapp. Und betonte: „Die Schulen und Vereine stehen sowieso voll hinter diesem Event.“

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FOTOS: FELIX KÄSTLE Rund 200 Kinder haben beim Bambinilau­f alles gegeben.
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Vom Erstklässl­er bis zum 78 Jahre alten Läufer reicht die Teilnehmer­liste bei „Ravensburg läuft“.
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