Neue Erkenntnisse zu Amri
Offenbar noch mehr Beamte an Manipulationen beteiligt
BERLIN (AFP) - Der Berliner Sonderermittler im Fall Anis Amri, Bruno Jost, geht davon aus, dass mehr Beamte des Berliner Landeskriminalamts (LKA) als bisher bekannt an den nachträglichen Aktenmanipulationen beteiligt waren. „Es spricht einiges dafür, dass die Fachaufsicht ganz oder teilweise versagt hat“, sagte Jost am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Bei vollständiger rechtzeitiger Weitergabe aller Erkenntnisse der Kommunikationsüberwachung hätte die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen Amri wegen gewerbsmäßigen Drogenhandels einleiten können. Dass diese Erkenntnisse vorlagen, habe durch die nachträgliche Aktenmanipulation am 18. Januar verschleiert werden sollen.
Der Tunesier Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen gekapert und damit auf einem Weihnachtsmarkt zwölf Menschen ermordet.