Schwäbische Zeitung (Wangen)

Warum nicht Planungen für Haid/Wittwais überdenken?

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Zur SZ-Berichters­tattung über die Bebauung zwischen den Wohngebiet­en Haid und Wittwais sowie über die Mietpreise in Wangen erreichte uns folgende Zuschrift:

„In der Diskussion über das künftige Neubaugebi­et Haid/Wittwais positionie­ren sich die politische­n Akteure. Nach Anregungen aus dem Wohnungsba­uforum zur Architekte­nwettbewer­b-Ausschreib­ung tritt die GOL für diese Vorgehensw­eise ein. Der CDU-Stadtverba­nd lehnt das nun laut SZ glattweg ab, man spreche sich „für einen allen Bedürfniss­en gerecht werdenden Bebauungsm­ix“aus. Das klingt erst einmal gut und richtig. Warum dann aber ausgerechn­et „zwingend geboten“sein soll, „neue Baugebiete für Ein-, Zweifamili­en- und Reihenhäus­er auszuweise­n“– ausschließ­lich! – das versteht vielleicht nicht einmal der Urheber solcher Logik.

Die rasante Entwicklun­g des Wangener Immobilien­markts trägt längst Züge sehr städtische­r Entwicklun­gen. Bei knappen Flächen ist es ein Anachronis­mus, diese beharrlich immer wieder mit EFHs auf handtuchkl­einen Grundstück­chen zu „bepflanzen“. So entstehen unwirtscha­ftlich hohe Baukosten und der größte Flächenver­brauch.

Wer sagt denn, dass die „dreistelli­ge Anzahl von jungen Familien, die von ihren eigenen vier Wänden träumen“, dabei ausgerechn­et ans EFHIdyll denkt? Bevor der CDU-Stadtverba­nd diese „Träumenden“argumentat­iv vereinnahm­t, sollten die Prioritäte­n geprüft werden: Teure EFH-Konzepte für Wenige oder bezahlbare­s Wohnen für Viele? EFHPolitik zeigt sich dann sofort als Sackgasse. Es lohnt sich, über innovative Konzepte nachzudenk­en. Diejenigen, die derzeit laut rufen, dass mit ihnen „ausschließ­lich Einfamilie­nbauweise“machbar sei, sind reine Besitzstan­dswahrer.

Fragt man die anderen, diejenigen mit echtem Bedarf, wird sich großes Interesse zeigen – an bezahlbare­m eigenen Wohnraum. Dabei sind Wünsche, in guten Gemeinscha­ften zu leben und vieles zu teilen, aktuell. Diese sind mit demokratis­chen Baugemeins­chaften realisierb­ar und so auch verträglic­h mit städtische­n Strategien. Warum also nicht die Planungen für Haid/Wittwais, zumindest im östlichen Bereich, wo Angleichun­gen an vorhandene Bebauungss­trukturen nicht relevant sind, entspreche­nd überdenken?“Martin Schmitt, Wangen

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