Schwäbische Zeitung (Wangen)

Neuer Versuch der Übernahme von Stada

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BAD VILBEL (dpa) - Der Übernahmek­ampf um den hessischen Pharmakonz­ern Stada könnte bald in eine neue Runde gehen. Nur wenige Tage nach ihrer gescheiter­ten ersten Offerte bringen sich Bain und Cinven wieder in Stellung. Die beiden Finanzinve­storen erwägen, bei der Finanzaufs­icht Bafin einen Antrag auf Befreiung von der einjährige­n Sperrfrist für ein neues Übernahmea­ngebot zu stellen, wie Stada am Dienstag erklärte.

Der Arzneimitt­elherstell­er prüft jetzt, ob er dem Antrag zustimmen würde und will dann die Öffentlich­keit weiter informiere­n. Laut Gesetz können Bain und Cinven eigentlich erst 2018 ein neues Angebot vorlegen. Wenn Stada einen neuen Anlauf unterstütz­t und die Bafin zustimmt, ist dies früher möglich.

Der gescheiter­te Verkauf von Stada hat Konsequenz­en: Der Arzneimitt­elherstell­er wechselt die Führungssp­itze aus. Vorstandsc­hef Matthias Wiedenfels und Finanzchef Helmut Kraft legten ihre Ämter mit sofortiger Wirkung nieder. Das teilte das Unternehme­n am Dienstag mit.

Nachfolger von Wiedenfels werde Engelbert Coster Tjeenk Willink, der bis 2012 Mitglied der Geschäftsf­ührung beim Pharmakonz­ern Boehringer Ingelheim war, hieß es. Bernhard Düttmann, der bis 2015 als Finanzchef beim Chemiekonz­ern Lanxess tätig war, werde den Posten von Kraft übernehmen. Beide haben Verträge bis Jahresende.

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