Künftig zwei Käseschulen in Lindenberg
Die Käseschule Allgäu zieht in den Lindenberger Hof um – Hofgut Ratzenberg plant ab September Kursangebot
LINDENBERG (owi) - Selbst einmal einen Käse zubereiten – das wollen immer mehr Einheimische und Gäste im Westallgäu. Und wie es derzeit aussieht, haben sie dazu künftig gleich mehrfach die Gelegenheit. Die „Käseschule Allgäu“, seit 13 Jahren auf dem Markt, bietet ihre Kurse künftig im Lindenberger Hof an. Zuletzt fanden sie auf dem Hofgut Ratzenberg bei Lindenberg statt. Dessen Besitzer Alexander Eisenmann will nun seinerseits eine Käseschule eröffnen.
Zwischen zehn und 20 Personen nehmen an den Kursen teil, die die Käseschule Allgäu teilweise mehrfach pro Woche anbietet. Die Besucher der Käseschule kommen inzwischen aus ganz Deutschland. „Das Interesse an regionalen Produkten und ihrer Zubereitung ist groß“, weiß Heinz Reischmann von der Käseschule Allgäu. So ging der 74-jährige Käsermeister jetzt auch erstmals gemeinsam mit dem Wirt des Lindenberger Hofs, Christian Grunert, auf dem Wochenmarkt einkaufen: Am Stand von Josef und Veronika Riedesser aus Tettnang erwarben beide Kräuter für die Zubereitung von Kräuterkäse, Kräuter-Buttermilch und für Kräutermolke.
Reischmann ist von seinem neuen Partner begeistert. Mit Grunert habe die Käseschule nun einen Partner, der als Mitglied in der „Allgäuer Käsestraße“ideal sei. Innerhalb des Lindenberger Hofes stehe ein eigener Raum für die Käseschule zur Verfügung. Gleichzeitig seien Übernachtungsmöglichkeiten und ausreichend Parkplätze vorhanden. Die Lage in der Innenstadt und die Nähe zum Hutmuseum sieht Reischmann als weitere Vorteile für den neuen Standort. Denn: Reischmann macht keinen Hehl daraus, dass der Wechsel vom Hofgut Ratzenberg zum Lindenberger Hof kurzfristig erfolgte und dass es Differenzen mit dem Besitzer des Hofgutes Ratzenberg, Alexander Eisenmann, gab. „Er sah uns leider nicht als Partner“, klagt Reischmann und wirft Eisenmann „Gutsherrenart“vor. Auch die von Eisenmann geforderte Miete sei „völlig überhöht“gewesen.
Frühere Partner sind uneins
Das sieht Eisenmann anders. Auf Wunsch der Käseschule habe er erst vor wenigen Wochen einen Vertrag aufsetzen lassen, der eine langfristige Zusammenarbeit regeln sollte. „Während der gemeinsamen Gespräche zur Gestaltung der weiteren Zusammenarbeit, hat uns die Käseschule Allgäu überraschend mitgeteilt, dass man eigene Wege gehen möchte und deshalb die Zusammenarbeit aufkündigt“, sagt Eisenmann. Erst „aufgrund dieser neuen Situation“habe er sich entschlossen, das gut zu seinem Projekt passende Angebot einer Käseschule selbst anzubieten. Reischmann wirft indes Eisenmann vor, den Plan einer eigenen Käseschule schon länger zu verfolgen.
Das eigene Kurs-Angebot einer Käseschule auf dem Hofgut Ratzenberg startet nun im September – und wird inzwischen auf der Internetseite des Hofguts auch schon beworben.