Gewalt gegen mehr als 500 Chorknaben bei den Domspatzen
REGENSBURG (dpa/her) - Bei den Regensburger Domspatzen sind mehr Chorknaben misshandelt und missbraucht worden als bisher angenommen: 547 Kinder und Jugendliche wurden Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt, die Dunkelziffer sei wohl noch höher. Der am Dienstag vorgelegte Abschlussbericht gibt dem früheren Domkapellmeister Georg Ratzinger, dem Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI., eine Mitschuld. Kritik gab es auch am früheren Regensburger Bischof und heutigen Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Johannes-Wilhelm Rörig, der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, mahnte im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, dass dies „nicht nur eine Angelegenheit der katholischen Kirche“sei. Sexuelle Gewalt an Kindern finde auch in der Familie und in Einrichtungen statt.