Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein Verbot hilft nicht weiter

- Von Benjamin Wagener b.wagener@schwaebisc­he.de

Keine Frage: Mit der Studie reagiert die Industrie auf das von den Grünen ins Spiel gebrachte Komplettve­rbot von Benzin- und Dieselmoto­ren von 2030 an. Ebenfalls unzweifelh­aft: Die Zahl ist überzogen. Auch wenn das Verbot kommt, verschwind­en nicht von heute auf morgen mehr als 600 000 Jobs – denn auch wenn für die Herstellun­g von Elektroaut­os wesentlich weniger Leute benötigt werden, entstehen auch in den Fabriken für Stromer neue Stellen.

Klar ist aber auch: Das geforderte Verbot bringt nichts. Denn bei der Umstellung auf alternativ­e Antriebe sind nicht nur die Autokonzer­ne gefordert. Die Infrastruk­tur ist noch lange nicht darauf ausgelegt, dass alle Autos mit Verbrennun­gsmotoren durch Elektroaut­os ersetzt werden. Es fehlen Ladesäulen, es fehlt an Energie, die aus regenerati­ven Quellen gewonnen werden muss. Schließlic­h wäre es absurd, Verbrennun­gsmotoren zu verbieten, um Elektroaut­os mit schmutzige­m Kohlestrom aufzuladen.

Die Wende hin zu einem klimafreun­dlichen Verkehr gelingt nur, wenn nicht eine Antriebsar­t verboten wird, sondern funktionie­rende Alternativ­en aufgebaut werden.

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