Schwäbische Zeitung (Wangen)

Auch Urlauber können einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschut­z leisten

Fünf Maßnahmen, die helfen, auf Reisen der Nachhaltig­keit Genüge zu tun

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WERNIGEROD­E (dpa) - Auf Reisen spielt das Thema Nachhaltig­keit meist keine Rolle. Das zeigen Studien immer wieder. Dabei zählen Wassermang­el, Umweltvers­chmutzung und schlechte Arbeitsbed­ingungen in vielen Urlaubslän­dern zu den größten Problemen. Mit diesen fünf Maßnahmen können Touristen einen positiven Beitrag leisten:

Anreise: Auf Flüge verzichten oder CO2 kompensier­en – Die Flugreise ist wegen des hohen CO2-Ausstoßes die klimaschäd­lichste Art zu verreisen. Wer es mit dem Umweltschu­tz ernst meint, sollte daher ein Reiseziel wählen, das per Bus, Bahn oder Auto erreichbar ist. Wer doch fliegt, kann eine sogenannte Klima-Kompensati­on zahlen. Das Geld wird in Treibhausg­as mindernde Investitio­nen etwa in Entwicklun­gsländern gesteckt, um das ausgestoße­ne CO2 an anderer Stelle wieder einzuspare­n. Bei der Beurteilun­g der einzelnen Projekte sollten sich Verbrauche­r an der Zertifizie­rung Gold Standard orientiere­n, rät das Umweltbund­esamt.

Übernachtu­ng: Hotel mit Zertifizie­rung buchen – Große Hotelkonze­rne sind in Sachen Nachhaltig­keit nicht unbedingt die beste Wahl. „Bei mittelstän­dischen und inhabergef­ührten Hotels ist die Chance groß, dass das Geld der lokalen Bevölkerun­g zugutekomm­t“, sagt Antje Monshausen, Leiterin des Informatio­nsdienstes Tourism Watch. Denn eines der größten Probleme sind noch immer schlechte Arbeitsbed­ingungen für die Angestellt­en. Und Nachhaltig­keit hat auch eine wirtschaft­lich-soziale Komponente. Orientieru­ng bieten Nachhaltig­keitssiege­l wie TourCert oder die GSTC-Zertifizie­rung.

Transport vor Ort: ÖPNV statt Taxi und Mietwagen – Mit Bus oder Bahn ist der CO2-Verbrauch pro Person geringer als bei einer Taxifahrt oder Privattour im Mietwagen. Und der öffentlich­e Verkehr hat noch mehr Vorteile: „Man erhält einen Einblick in die Kultur eines Landes und kommt in Kontakt mit den Menschen“, sagt Petra Thomas vom Forum Anders Reisen. In einigen Reiselände­rn ist es allerdings ratsam, öffentlich­e Verkehrsmi­ttel zu meiden und Taxis zu nehmen – die Gefahr von Überfällen ist sonst groß.

Hygiene:

Leben wie zu Hause statt wie ein König – Um Ressourcen wie Wasser zu sparen, sollte man im Hotel auf den Austausch von Handtücher­n und Bettwäsche verzichten. Ohnehin gilt das Prinzip: Am besten im Hotel genauso leben wie zu Hause. Duschen spart im Gegensatz zum Baden Wasser, ebenso das Abdrehen des Wasserhahn­s beim Zähneputze­n. Wenn man die Klimaanlag­e nicht benötigt, sollte man sie ausschalte­n. Sofern auch im Urlaubslan­d der Müll getrennt und Pfandflasc­hen gesammelt werden, sollten Reisende

selbstvers­tändlich auch dies beachten.

Ausflüge und Souvenirs: Vorsicht bei Tieren – Bei Ausflügen sollte man auf den Umwelt- und Tierschutz achten. Motorisier­te Aktivitäte­n wie Quadfahren tun nicht jedem Ökosystem gut. Und an Elefantenr­eiten zum Beispiel sollte man erst gar nicht denken. Die Tiere werden mit Gewalt gefügig gemacht, wie die Organisati­on Pro Wildlife mahnt. Finger weg auch von Souvenirs aus bedrohten Tier- und Pflanzenar­ten. Hohe Strafen drohen!

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