Zeitenwandel steht an
Zu „Angst vorm Abwürgen“(19.7.): Man kann die Diskussion von welcher Seite aus auch immer betrachten, dass im PKW-Sektor ein Paradigmenwechsel ansteht, dürfte nicht mehr zu übersehen sein. Natürlich wird es nicht so sein, dass ab dem Jahr 2020 nur noch Autos mit Elektroantrieb zugelassen werden. Dazu sind weder die Technik (Stichwort Batterie) noch die Infrastruktur (Stichwort Ladestationen) weit genug entwickelt. Trotzdem gleicht der Versuch, den Verbrennungsmotor noch Jahrzehnte weiterlaufen lassen zu wollen, dem Festhalten an der Produktion von Röhrenfernsehern oder der Optimierung von Pferdekutschen. In beiden Bereichen war die weit überlegene Technik zu ihrer Zeit bereits erkennbar. Die Pferde wurden durch den Verbrennungsmotor, und die Röhrenfernseher durch Transistorelektronik ersetzt.
Mit ein Grund, warum wir in Europa keine relevante Produktion von Konsumelektronik mehr haben, war das Argument der Arbeitsplätze. An diesem Punkt stehen wir nun in der Automobilindustrie auch. Wenn man weiß, dass ein Verbrennungsmotor aus mehreren Tausend Teilen besteht, und ein Elektromotor nur aus wenigen, die praktisch verschleißfrei sind, dürfte die Sache klar sein. Dass auch das „Drumherum“, wie Kühler, Getriebe, Anlasser, Kupplung und so weiter entfallen, dürfte die Sache noch beschleunigen. Walter Hagner, Tuttlingen Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen. Schwäbische Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebische-zeitung.de Ihre Redaktion