Unwürdiges Schauspiel
In einem stimmen die meisten Amerikaner überein, egal ob Republikaner oder Demokraten: Washington macht keinen guten Job. Landauf landab bekommt man wütende Kritik an den Politikern der Hauptstadt zu hören, die sich in Schaukämpfen verstricken würden, statt die Nation voranzubringen. Die Republikaner haben nun dazu beigetragen, dass sich dieses Vorurteil weiter verfestigen dürfte: mit einem unwürdigen Schauspiel zur Abschaffung von Obamacare, in dem sehr schnell deutlich wurde, dass es Präsident Donald Trump und seinen Verbündeten nicht um die Sache ging, sondern einen schnellen Erfolg, egal wie. Nach der Ablehnung ihrer Gesetzesvorlage im Senat steht die konservative Parteiführung nun vor einem Scherbenhaufen. Aber gelernt hat Trump daraus offensichtlich nichts. Er will nun einfach abwarten, bis Obamas mängelbehaftete Krankenversicherung von selbst kollabiert – wenn er nicht sogar zu Sabotage greift. Die Regierung hätte dazu die Handhabe, indem sie die Bestimmungen per Verwaltungshandeln verändert. Die Leidtragenden wären Millionen Amerikaner, die auf Obamacare angewiesen sind.