Schwäbische Zeitung (Wangen)

Unwürdiges Schauspiel

- Von Ines Zöttl politik@schwaebisc­he.de

In einem stimmen die meisten Amerikaner überein, egal ob Republikan­er oder Demokraten: Washington macht keinen guten Job. Landauf landab bekommt man wütende Kritik an den Politikern der Hauptstadt zu hören, die sich in Schaukämpf­en verstricke­n würden, statt die Nation voranzubri­ngen. Die Republikan­er haben nun dazu beigetrage­n, dass sich dieses Vorurteil weiter verfestige­n dürfte: mit einem unwürdigen Schauspiel zur Abschaffun­g von Obamacare, in dem sehr schnell deutlich wurde, dass es Präsident Donald Trump und seinen Verbündete­n nicht um die Sache ging, sondern einen schnellen Erfolg, egal wie. Nach der Ablehnung ihrer Gesetzesvo­rlage im Senat steht die konservati­ve Parteiführ­ung nun vor einem Scherbenha­ufen. Aber gelernt hat Trump daraus offensicht­lich nichts. Er will nun einfach abwarten, bis Obamas mängelbeha­ftete Krankenver­sicherung von selbst kollabiert – wenn er nicht sogar zu Sabotage greift. Die Regierung hätte dazu die Handhabe, indem sie die Bestimmung­en per Verwaltung­shandeln verändert. Die Leidtragen­den wären Millionen Amerikaner, die auf Obamacare angewiesen sind.

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