Die erste Provinzhauptstadt im römischen Raetien
In Kempten lässt ein Archäologischer Park seit 30 Jahren die 2000 Jahre alte Geschichte lebendig werden – Das wird nun gefeiert
KEMPTEN (raf) - Nur wenige Römerstädte nördlich der Alpen sind seit dem späten 19. Jahrhundert so gründlich erforscht worden wie das antike Kempten. Das 2000 Jahre alte Cambodunum gilt als erste Hauptstadt der Provinz Raetien, lange vor dem Aufstieg Augsburgs zur Metropole.
Um die römische Geschichte Kemptens erlebbar zu machen, wurde 1987 der Archäologische Park Cambodunum (APC) mit Tempelbezirk, Thermen und Forum eröffnet. Heute und morgen, 29. und 30. Juli, feiert der APC sein 30-jähriges Bestehen. Ein umfangreiches Programm erwartet Besucher des APC (Haupteingang Cambodunumweg 3) jeweils von 11 bis 17 Uhr. So können Kinder spielen wie in römischer Zeit und sich an einer „Ausgrabung“beteiligen. Es gibt antike Modenschauen sowie römisches Backen und Handwerk, und Kemptener Archäologen lassen sich bei einer Schaugrabung neben dem großen Römerspielplatz über die Schulter schauen. Römische Legionäre (Ballistarii Camboduno) zeigen Lagerleben und Waffentechnik des ersten Jahrhunderts nach Christus.
Ein Museum zum Anfassen
Außerdem sind ganztägig geboten: schreiben in der Antike, römische Düfte, APC-Führung mit Theater und ein Museum zum Anfassen. Vor 30 Jahren wurde der gallorömische Tempelbezirk als erster APC-Bauabschnitt eröffnet. In den teilrekonstruierten Kultbauten erleben Besucher audiovisuell unterstützt, wie römische und einheimisch-keltische Götter verehrt wurden.