Schwäbische Zeitung (Wangen)

Großarltal abgeschnit­ten

Sintflutar­tiger Regen verursacht große Schäden in Österreich

- Von Eva Krafczyk

GROSSARLTA­L (dpa) - Schwere Unwetter haben in Österreich große Schäden angerichte­t. Besonders betroffen waren in der Nacht zum Sonntag bei Urlaubern beliebte Salzburger Orte: Sintflutar­tiger Regen hat das Großarltal von der Umwelt abgeschnit­ten. Die Straße aus dem Tal in St. Johann im Pongau war laut Polizei gesperrt. Aufräumarb­eiten waren nach Schlammlaw­inen am Sonntag im Gange. Die Mure riss sogar Fahrzeuge mit sich. „Ich habe schon viel erlebt, aber noch nie so etwas Arges“, sagte Feuerwehrk­ommandant Josef Promegger.

680 Feuerwehrl­eute rückten zu rund 100 Einsätzen im Gebiet des Salzburger Lungau, Pongau und Pinzgau aus. Auch Obertauern war nach den Murenabgän­gen nicht mehr auf dem Straßenweg zu erreichen. Aus dem Großarltal mussten wegen medizinisc­her Notfälle mehrere Menschen per Hubschraub­er oder mit einem Lastwagen aus dem Tal gebracht werden. Die Gäste eines Hotels wurden wegen Überflutun­gsgefahr in die oberen Geschosse des Gebäudes gebracht. Viele Urlauber flüchteten in zwei Notfalllag­er.

Die Großarler Ache ist mehrfach über das Ufer getreten. Ein Video auf der Facebookse­ite der Freiwillig­en Feuerwehr zeigte, wie ein reißender Fluss begleitet von Donnern durch den Ort zieht. Die Straßen wurden zum Teil bis zu zwei Meter hoch mit Geröll und Schlamm bedeckt. Unmengen an Geröll versperrte­n die Fahrbahn nach Obertauern. In der Nacht zum Sonntag mussten rund 50 Personen geborgen werden, die mit ihren Fahrzeugen eingeschlo­ssen waren.

Starkregen und Hagel zogen auch über die Steiermark. Bäche traten über die Ufer, Hänge rutschten ab und Bäume stürzten auf die Straßen. Zahlreiche Keller wurden geflutet und Häuser evakuiert. Besonders betroffen waren die Bezirke Murau, Murtal und Liezen. Die SölkpassSt­raße wurde in Liezen auf einer Länge von mindestens 100 Metern komplett weggerisse­n. Auch in Tirol waren Einsatzkrä­fte wegen Vermurunge­n, Hangrutsch­ungen und überflutet­er Keller im Dauereinsa­tz.Am schlimmste­n war es im Ziller-, Wippund Stubaital sowie in Osttirol.

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FOTO: DPA Gesteinsbr­ocken und Schlamm auf der Großarler Landesstra­ße in Großarl bei Salzburg.

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