Kulturufer: 130 000 Besucher in zehn Tagen
Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz – Sicherheitskonzept in Friedrichshafen aufgegangen
FRIEDRICHSHAFEN - Mehr als 11 800 verkaufte Tickets, 19 ausverkaufte Veranstaltungen und kostenfreies WLAN: Am 33. Kulturufer ist alles gut gelaufen. Das teilten die Veranstalter am Montag auf einer Pressekonferenz im Graf-Zeppelin-Haus mit. Feuerwehr, Polizei und Sanitätsdienste meldeten keine besonderen Vorkommnisse. Die Rede war von einem ruhigen und entspannten Festival.
Jürgen Deeg, Veranstaltungsleiter im Kulturbüro, lobte die Leistungen der Straßenkünstler: „Die Darbietungen waren von herausragender Qualität“, sagte er. Und auch das neue Konzept für die Platzvergabe habe sich bewährt. In diesem Jahr durften täglich zwischen 20 und 25 Künstler auftreten. Ihre Anwesenheit war jeweils auf fünf Tage beschränkt. „Auf diesem Weg haben wir für eine große Vielfalt gesorgt“, so Deeg. Im vergangenen Jahr hätte jeder die Möglichkeit gehabt, seine Talente am Kulturufer zu zeigen. Allerdings sei der Andrang so groß gewesen, dass nicht alle Künstler und Artisten auftreten konnten. Die vorhandenen Plätze wurden damals über ein Losverfahren vergeben.
„Unser Sicherheitskonzept ist aufgegangen“, sagte Petra Schömer, stellvertretende Leiterin des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben, der Polizei seien lediglich ein paar kleinere Diebstähle gemeldet worden. Deshalb sei die Anwesenheit eines Polizeisprechers auf der Pressekonferenz nicht erforderlich gewesen, teilte sie mit. Außerdem sei erfreulich, dass sich der Alkoholkonsum stark in Grenzen hielt. Den erfreulichen Verlauf des Festes führte Bürgermeister Andreas Köster auf das besondere Flair und die familiäre Atmosphäre am Kulturufer zurück. Erfreut zeigte er sich über die Wetterverhältnisse: „Es hätte kaum besser sein können“, sagte er. Außerdem hätten die Mitarbeiter der Städtischen Baubetriebe professionelle Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass die Logistik funktioniert.
Florian Anger, Zuständiger für Märkte in Friedrichshafen, bewertete die Wetterlage verhaltener. Bei den hohen Temperaturen und der schwülen Luft hätte sich die Kauflust der Besucher an manchen Tagen in Grenzen gehalten. Dennoch sei das Stimmungsbild bei den Händlern gut gewesen. „Stark aufgefallen ist, dass viele Menschen aus dem Ausland zum Kulturufer gekommen sind“, betonte Anger. In diesem Jahr sei vor allem die Zahl der Franzosen und Niederländer angestiegen. Das Kulturufer entwickle sich zum Touristenmagneten. Franz Hoben, stellvertretender Leiter des Kulturbüros, hatte die Zahlen parat: Von den insgesamt 37 Veranstaltungen seien 19 ausverkauft gewesen. „Die übrigen waren gut bis sehr gut besucht“, teilte er mit. Über 11 800 Tickets seien verkauft worden. Die Auslastung der Zelte habe durchschnittlich bei 85 Prozent gelegen. Und das kostenfreie WLAN, in diesem Jahr erstmals angeboten, sei gut angekommen. Insbesondere die Straßenkünstler und Musiker hätten sich über das Angebot gefreut. Hervorzuheben sei auch, dass wegen des guten Wetters alle Filmvorführungen im Open-Air-Kino stattfinden konnten.
Lob an die Festbesucher
Anja Blumauer-Geene vom Spielehaus lobte ihre Mitarbeiter und die Festbesucher: Die Mitarbeiter hätten der Hitze getrotzt und ermöglicht, dass die Kinder auf dem Gelände jederzeit basteln, bauen und spielen konnten. Und die Besucher hätten stets geduldig gewartet, bis sie an der Reihe waren. „Die 1600 Plätze auf der Aktionswiese waren jeden Tag ausgelastet“, sagte Blumauer-Geene, und fügte hinzu: „In diesem Jahr hat das Spielehaus den handwerklichen Schwerpunkt erweitert.“Besonders gut angekommen sei die Metallwerkstatt.
Handwerklich aktiv waren auch viele junge Menschen auf dem Gelände des Jugendzentrums Molke. „Wir haben Palettenmöbel gebaut und Banner gestaltet“, erzählte Karoline von Dewitz, Leiterin des Jugendzentrums. Für sie sei es das schönste Kulturufer gewesen, das sie bisher erlebt habe: „Ich bin stolz, glücklich und zufrieden.“