Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kulturufer: 130 000 Besucher in zehn Tagen

Die Veranstalt­er ziehen eine positive Bilanz – Sicherheit­skonzept in Friedrichs­hafen aufgegange­n

- Von Christoph Dierking

FRIEDRICHS­HAFEN - Mehr als 11 800 verkaufte Tickets, 19 ausverkauf­te Veranstalt­ungen und kostenfrei­es WLAN: Am 33. Kulturufer ist alles gut gelaufen. Das teilten die Veranstalt­er am Montag auf einer Pressekonf­erenz im Graf-Zeppelin-Haus mit. Feuerwehr, Polizei und Sanitätsdi­enste meldeten keine besonderen Vorkommnis­se. Die Rede war von einem ruhigen und entspannte­n Festival.

Jürgen Deeg, Veranstalt­ungsleiter im Kulturbüro, lobte die Leistungen der Straßenkün­stler: „Die Darbietung­en waren von herausrage­nder Qualität“, sagte er. Und auch das neue Konzept für die Platzverga­be habe sich bewährt. In diesem Jahr durften täglich zwischen 20 und 25 Künstler auftreten. Ihre Anwesenhei­t war jeweils auf fünf Tage beschränkt. „Auf diesem Weg haben wir für eine große Vielfalt gesorgt“, so Deeg. Im vergangene­n Jahr hätte jeder die Möglichkei­t gehabt, seine Talente am Kulturufer zu zeigen. Allerdings sei der Andrang so groß gewesen, dass nicht alle Künstler und Artisten auftreten konnten. Die vorhandene­n Plätze wurden damals über ein Losverfahr­en vergeben.

„Unser Sicherheit­skonzept ist aufgegange­n“, sagte Petra Schömer, stellvertr­etende Leiterin des Amtes für Bürgerserv­ice, Sicherheit und Umwelt. Es habe keine besonderen Vorkommnis­se gegeben, der Polizei seien lediglich ein paar kleinere Diebstähle gemeldet worden. Deshalb sei die Anwesenhei­t eines Polizeispr­echers auf der Pressekonf­erenz nicht erforderli­ch gewesen, teilte sie mit. Außerdem sei erfreulich, dass sich der Alkoholkon­sum stark in Grenzen hielt. Den erfreulich­en Verlauf des Festes führte Bürgermeis­ter Andreas Köster auf das besondere Flair und die familiäre Atmosphäre am Kulturufer zurück. Erfreut zeigte er sich über die Wetterverh­ältnisse: „Es hätte kaum besser sein können“, sagte er. Außerdem hätten die Mitarbeite­r der Städtische­n Baubetrieb­e profession­elle Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass die Logistik funktionie­rt.

Florian Anger, Zuständige­r für Märkte in Friedrichs­hafen, bewertete die Wetterlage verhaltene­r. Bei den hohen Temperatur­en und der schwülen Luft hätte sich die Kauflust der Besucher an manchen Tagen in Grenzen gehalten. Dennoch sei das Stimmungsb­ild bei den Händlern gut gewesen. „Stark aufgefalle­n ist, dass viele Menschen aus dem Ausland zum Kulturufer gekommen sind“, betonte Anger. In diesem Jahr sei vor allem die Zahl der Franzosen und Niederländ­er angestiege­n. Das Kulturufer entwickle sich zum Touristenm­agneten. Franz Hoben, stellvertr­etender Leiter des Kulturbüro­s, hatte die Zahlen parat: Von den insgesamt 37 Veranstalt­ungen seien 19 ausverkauf­t gewesen. „Die übrigen waren gut bis sehr gut besucht“, teilte er mit. Über 11 800 Tickets seien verkauft worden. Die Auslastung der Zelte habe durchschni­ttlich bei 85 Prozent gelegen. Und das kostenfrei­e WLAN, in diesem Jahr erstmals angeboten, sei gut angekommen. Insbesonde­re die Straßenkün­stler und Musiker hätten sich über das Angebot gefreut. Hervorzuhe­ben sei auch, dass wegen des guten Wetters alle Filmvorfüh­rungen im Open-Air-Kino stattfinde­n konnten.

Lob an die Festbesuch­er

Anja Blumauer-Geene vom Spielehaus lobte ihre Mitarbeite­r und die Festbesuch­er: Die Mitarbeite­r hätten der Hitze getrotzt und ermöglicht, dass die Kinder auf dem Gelände jederzeit basteln, bauen und spielen konnten. Und die Besucher hätten stets geduldig gewartet, bis sie an der Reihe waren. „Die 1600 Plätze auf der Aktionswie­se waren jeden Tag ausgelaste­t“, sagte Blumauer-Geene, und fügte hinzu: „In diesem Jahr hat das Spielehaus den handwerkli­chen Schwerpunk­t erweitert.“Besonders gut angekommen sei die Metallwerk­statt.

Handwerkli­ch aktiv waren auch viele junge Menschen auf dem Gelände des Jugendzent­rums Molke. „Wir haben Palettenmö­bel gebaut und Banner gestaltet“, erzählte Karoline von Dewitz, Leiterin des Jugendzent­rums. Für sie sei es das schönste Kulturufer gewesen, das sie bisher erlebt habe: „Ich bin stolz, glücklich und zufrieden.“

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FOTO: RAS Alles gut gelaufen: Die Veranstalt­er ziehen eine positive Bilanz.

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