Ravensburger Taubenplage: Anwohner fordern dringend Lösung
Viele Leser finden, der Mensch selbst sei schuld daran – Manche schlagen harte Gegenmaßnahmen vor
RAVENSBURG (jam) - Das Thema Taubenplage in Ravensburg zieht seine Kreise: Nach einem SZ-Bericht am Mittwoch diskutieren nun die Leser im Internet darüber. Viele ärgern sich über die Vögel, geben aber den Menschen die Schuld an der wachsenden Taubenpopulation.
In der Ausgabe der „Schwäbischen Zeitung“vom Mittwoch hatten wir berichtet, dass vor allem Anwohner in der historischen Altstadt zunehmend über vollgekotete Hausfassaden, Gassen und Innenhöfe klagen. Die Stadtverwaltung versucht, die Population zu steuern und bittet gleichzeitig die Menschen darum, die Tiere nicht zu füttern. Daran aber halten sich offenbar viele nicht, wie die Kommentare im sozialen Netzwerk Facebook zeigen.
So schreibt etwa Dani G., sie habe einen Laden am Gespinstmarkt, Ecke Radgasse. Dort kämpfe sie jeden Tag mit den Tauben. „Auf unserem Fensterbrett werden regelmäßig Nester gebaut. Überall sieht’s aus wie Sau.“Leider gebe es dort eine Anwohnerin, welche „die Tauben füttert und uns sogar Zettel an die Tür klebt, wir sollen die Tauben in unserem Ladeneingang nicht verscheuchen.“Es müsse wirklich dringend eine Lösung her, findet Dani G. „Es ist wirklich eine Plage.“Über Begegnungen mit Taubenfütterern weiß auch Sabine R. zu berichten. „Die werden unverschämt und beleidigend“, ärgert sie sich. Auch Andrea W. stellt fest: „Da sind die Menschen schuld. Weil sie alles nur auf den Boden werfen und, noch viel schlimmer, die Tauben füttern.“Auch Sebastian J. will die Tauben loswerden und fordert harte Maßnahmen: „Gehört halt mal ein Teil vergiftet von den Tauben, sonst nimmt des ja überhand“,
„Überall sieht’s aus wie Sau.“Das sagt Anliegerin Dani G. über die Tauben am Gespinstmarkt.
schreibt er.
Goschamarie H. dagegen nimmt die Tiere in Schutz: „Die Stadttaube wurde von Menschen zu dem gemacht, was sie ist. Es gibt so viele Positivbeispiele aus anderen Städten, die ein Zusammenleben von Mensch und Taube durch vernünftig betreute Taubenschläge ermöglichen“, schreibt sie.
Auch ein Leser auf schwäbische.de setzt den Taubenkritikern entgegen: „Die Aussage, dass der Kot von Tauben besonders aggressiv sei und zu Schäden an historischen Gebäuden führen würde, ist absurd und längst wissenschaftlich widerlegt“, behauptet er.
Zudem würden Tauben zwar Krankheiten übertragen, allerdings sei es deutlich gefährlicher, einem anderen Menschen die Hand zu schütteln oder mit diesem zusammen in einem Raum zu sitzen, als einer Taube zu begegnen – ganz zu schweigen von anderen krankheitsübertragenden Tieren wie Katzen, Hunden, Spatzen und Amseln.