Schwäbische Zeitung (Wangen)

Betonsperr­en sichern Eingänge bei Allgäuer Festwoche

Fahrzeuge können nicht ungehinder­t aufs Kemptener Gelände – Große Taschen sind abends verboten

- Von Katharina Müller

KEMPTEN - Nach Anschlägen mit Lastwagen in Nizza und Berlin gehen auch die Organisato­ren der Allgäuer Festwoche in Kempten auf Nummer sicher. An den Eingängen der Verbrauche­rmesse (12. bis 20. August), die zugleich ein Volksfest ist, werden in diesem Jahr erstmals Betonsperr­en aufgestell­t, die die Zufahrt aufs Gelände blockieren. Dies sei aufgrund einer „erhöhten abstrakten Gefährdung­slage“angemessen, sagte Günter Hackenberg, Leiter der Polizeiins­pektion Kempten gestern bei der Vorstellun­g des Sicherheit­skonzepts. Hinweise auf eine konkrete Gefährdung gebe es jedoch nicht.

Die sogenannte­n Fahrzeug-Blockier-Systeme bestehen aus jeweils zwei Betonpolle­rn, die etwas über zwei Tonnen wiegen und durch Stahlseile verbunden sind, erläuterte Martin Schröferl von der Polizei. Mit einem Video demonstrie­rte er die Funktionsw­eise: Fährt ein Lastwagen in die Absperrung, werden die Betonklötz­e durch die Stahlseile in den Lastwagen gerammt und bremsen ihn innerhalb von wenigen Metern ab. Der Vorteil gegenüber einer Absperrung nur mit Pollern (ohne Stahlseile) bestehe darin, dass die Betonklötz­e nicht durch die Gegend flögen, wenn sie gerammt werden, sagte Schröferl.

Lieferante­n und Rettungskr­äfte haben freie Fahrt

Lieferante­n und Rettungskr­äfte haben trotzdem freie Fahrt, versichert­e Martina Dufner-Wucher, Geschäftsf­ührerin der Festwoche. An jedem Eingang stehen Wachmänner, die die Seile bei Bedarf aushän- gen können. „Es werden nur die Fahrzeuge blockiert, die blockiert werden sollen“, sagte Kemptens Zweite Bürgermeis­terin Sibylle

Knott. Aufgestell­t werden die Betonsperr­en am Freitag in der Salz-, der Königs- und der Bodmanstra­ße.

Größere Taschen und Rucksäcke dürfen, wie auch im vergangene­n Jahr, ab 17 Uhr nicht mehr mit auf das Gelände gebracht werden. Neu ist jedoch, dass die Größe genau definiert ist. Taschen dürfen höchstens die Maße 10 mal 15 mal 20 Zentimeter haben, sagte DufnerWuch­er: „Es wird Schablonen geben, ähnlich wie beim Handgepäck am Flughafen.“Ist eine Tasche zu groß, muss sie an einer der Garderoben an den Eingängen Süd (Königstraß­e/AOK) oder Ost (Zentrale Busumsteig­estelle ZUM) abgegeben werden. Tagsüber beim Messebetri­eb sind Taschen zwar erlaubt. Dufner-Wucher bittet aber um Verständni­s, dass diese kontrollie­rt werden.

„Es werden nur die Fahrzeuge blockiert, die blockiert werden sollen.“Kemptens Zweite Bürgermeis­terin Sibylle Knott

Sicherheit­sdienste sind bereits seit Jahren auf Festwoche tätig

Für die Sicherheit auf der Festwoche sorgen Polizei und zwei Sicherheit­sdienste aus Memmingen und Westerheim, die bereits seit Jahren auf der Festwoche tätig sind. Die Polizei wird mit ähnlich vielen Kräften im Einsatz sein wie im Vorjahr, sagte Hackenberg. Wie viele das sind, gebe er nicht bekannt.

Es handle sich aber nur um Polizisten aus Kempten, die die Mentalität der Besucher kennen. Etwas höher sei die Gefahrenla­ge und damit auch der Sicherheit­saufwand einzuschät­zen, wenn am Tag der Eröffnung Ministerpr­äsident Horst Seehofer kommt, sagte Hackenberg. Generell seien bei der Allgäuer Festwoche in den vergangene­n Jahren immer weniger Straftaten registrier­t worden.

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FOTO: ARNE DEDERT( DPA Betonsperr­en, hier beim Hessentag in Rüsselshei­m, kommen in diesem Jahr auch auf der Festwoche in Kempten zum Einsatz. Allerdings sollen jeweils zwei von ihnen zusätzlich durch Stahlseile miteinande­r verbunden sein. Sie sollen verhindern, dass...

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