Schwäbische Zeitung (Wangen)

Lasche Gags aus Kanadas Wildnis

Cop-Klamotte „Super Troopers 2“– Warum Crowdfundi­ng nicht immer gut endet

- Von Christian Fahrenbach

Der erste Teil dieser Polizisten­komödie liegt 16 Jahre zurück. Jetzt haben die Fans im Internet für eine Fortsetzun­g zusammenge­legt. Ein Fehler, wie das Ergebnis zeigt: Sie hätten ihr Geld besser nicht in „Super Troopers 2“gesteckt.

Teil eins der Komödie über eine Gruppe von Polizeitro­tteln, die im ländlichen Vermont plötzlich die Sicherheit der Bürger verteidige­n muss, spielte unter dem Titel „State Troopers“in Nordamerik­a rund 18 Millionen Dollar ein – ein eher bescheiden­es Ergebnis.

Doch dann meinte es die Zeit gut mit den „Troopers“: Tausende Fans verhalfen dem Film zum nachträgli­chen Erfolg auf DVD. Sie machten ihn zu einem Kult-Hit für ausreichen­d bekiffte und betrunkene USPartygän­ger. Jahre später stellt sich heraus, dass diese Community so groß ist, dass sie per Crowdfundi­ng mehr als 4,6 Millionen Dollar für eine Fortsetzun­g zusammenge­legt hat.

Der Inhalt von Teil zwei ist schnell erzählt: Es gibt Streit zwischen den USA und Kanada wegen des genauen Verlaufs der Grenze. Die Trooper sind aufgeforde­rt, den ersten Polizei-Außenposte­n der Vereinigte­n Staaten im Nachbarlan­d aufzubauen. Sie treffen auf Menschen mit fremdem Akzent, auf Maßeinheit­en wie Kilometer und Celsius statt Meilen und Fahrenheit und auf unfassbar viele Sprüche über männliche Geschlecht­steile.

Aufgedreht wie in einer InternetSk­etchserie reiht die Comedy-Truppe Broken Lizard ihre Szenen aneinander. Die versuchte Dichte an Gags ist hoch, doch die meisten zünden nie. Positiv ließe sich immerhin hervorhebe­n, dass alles nie richtig böse wird. Aber unterhalts­am wird es eben auch nie. Eine hübsch ausgeführt­e Cop-Komödie mit 80er-Nostalgie könnte schließlic­h an „Police Academy“erinnern. Nostalgie soll auch hier geweckt werden – und vielleicht klappt das mit ausreichen­d Betäubung beim Zuschauer sogar auch dieses Mal. (dpa)

Super Troopers 2. Regie: Jay Chandrasek­har. Mit Kevin Heffernan, Erik Stolhanske, Jay Chandrasek­har, Rob Lowe. USA 2018. 99 Minuten. FSK ab 12.

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FOTO: DPA Mac (Steve Lemme), Farva (Kevin Heffernan), Thorny (Jay Chandrasek­har), Foster (Paul Soter) und Rabbit (Erik Stolhanske, von links) – eine Chaotentru­ppe, die außer lauen Gags wenig zu bieten hat.

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