Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Alles wird zerredet und in Frage gestellt“

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Zum Bericht „Wenn Straßen auf Schlachten hinweisen“(SZ vom 17. November):

Der Antrag der GOL hinsichtli­ch der Straßennam­en mit Bezug auf Kriegsschl­achten ist so unnötig wie ein Kropf. Herrn Henningers Leserbrief gebührt meine vollste Zustimmung.

Derjenige, der sich dafür interessie­rt, kann die Bedeutung der Straßennam­en leicht ergründen. Die meisten der jetzigen Generation interessie­rt es sowieso nicht, ob eine Straße Karpatenwe­g oder Käsbuckel heißt. Es ist halt eine Benennung zum Auffinden eines dementspre­chenden Hauses oder Ortes. Genau so gut könnte man alle Häuser durchnumme­rieren, allerdings könnte man sich Haus Nr. 385 (wo war das nochmal??) weniger leicht einprägen als zum Beispiel Sedanstraß­e (in Lindenberg).

Diese politische Überkorrek­theit geht mir langsam aber sicher auf den Nerv. Alles wird zerredet und in Frage gestellt. Das Lied „10 kleine Negerlein“, die Weihnachts­krippe mit dem dunkelhäut­igen Gelehrten, um nur einige Beispiele zu nennen. Was soll das?

Es gibt bei Gott Wichtigere­s zu tun. Die GOL möge sich wie die Grünen auf ihre Grundaufga­ben und Ziele besinnen. Anscheinen­d sind die GOL und die Grünen zu einer Allerwelts­fraktion beziehungs­weise Allerwelts­partei verkommen. Irgendwie schade, wenn man an Joschka Fischer und seine Turnschuhe denkt! Von den ursprüngli­chen Zielen der Grünen und der GOL ist nicht viel übriggebli­eben.

Ich wähle Herrn Kretschman­n, aber nur, weil ich ihn für einen fähigeren Ministerpr­äsidenten im Vergleich zu den CDU-Kandidaten halte. Über den Rest lege ich lieber das Tuch des Schweigens.

Matthias Müller,

Wangen

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