Hitlerbilder in Polizei-Chat: Zehn Beamte suspendiert

(vima) Zehn Polizeibeamte aus dem Polizeipräsidium Essen sind wegen rechtsextremer Inhalte in einer neu aufgedeckten Chatgruppe vom Dienst suspendiert worden. Das gab Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul am Dienstagmittag bekannt, nachdem es Stunden zuvor großflächige Razzien in mehreren NRW-Städten gegeben hatte.

Bei der neu aufgedeckten Whatsapp-Gruppe handelt es sich um den einen Chat, in dem sich insgesamt 15 Polizeibeamte zum Kegeln verabredet haben. Zwei von ihnen seien schon im Zuge der früheren Untersuchungen suspendiert worden, zwei bereits in Rente und einer sei heute bei der Polizei in einem anderen Bundesland tätig. Die Bandbreite der dort geteilten Inhalte reiche „von furchtbar dummem Zeug bis hin zu hochgradig menschenverachtenden Inhalten“, sagte Innenminister Reul. Antisemitische Inhalte, die Verherrlichung des NS-Regimes und Hitlerbilder „noch und nöcher“, habe man dort gefunden. Dabei seien bislang nur 100 von insgesamt 8000 Nachrichten ausgewertet worden. Unter Videos vom Christchurch-Anschlag auf zwei Moscheen, bei dem ein Rechtsterrorist in Neuseeland 51 Menschen tötete, hieß es im Chat laut Reul: „Zu viele Fehlschüsse.“

Nach den jüngsten Vorfällen hat sich die Zahl der Verdachtsfälle im Zusammenhang mit rechtsextremen Chats in NRW-Sicherheitsbehörden auf 191 erhöht.