Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Balalaika-Musiker drehten für ARD

Das junge Ensemble von Druschba aus Lennep ist am Freitag in „Ziemlich russische Freunde“zu sehen. Für den Dreh ging es vor einem Jahr nach Österreich.

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(mw) Bernd und Daniela Weigel machen mit dem Verkauf eines Baugrundst­ücks nicht nur ein gutes Geschäft, sondern auch die Bekanntsch­aft mit den glückliche­n Käufern Viktor und Svetlana Galkin. Dem hochprozen­tigen Umtrunk folgt ein böses Erwachen: Auf dem Baugrund liegt eine Weltkriegs­bombe. Die Männer machen sich selbst ans Werk – was gehörig schiefgeht. Übrig bleibt eine satte Rechnung für einen Polizei-Großeinsat­z. Und beim Geld hört bekanntlic­h die Freundscha­ft auf . . .

Die ARD zeigt am Freitag den Spielfilm „Ziemlich russische Freunde“– mittendrin sind einige Ensemble-Mitglieder des Kinderund Jugendbala­laika-Orchesters Druschba. „Die Mona-Filmproduk­tion ist auf Druschba aufmerksam geworden. Gesucht wurden acht Balalaika-Spielerinn­en und -Spieler“, berichtet David Schmidt von der Schule für Musik, Tanz und Theater in Lennep. Hier hat das junge Ensemble seit 1994 seine Heimat, geprobt wird in Düsseldorf. Die Musiker sind zwischen fünf und 25 Jahre alt und lernen Balalaika, Domra, Bajan und Gusli.

Gedreht wurde Ende Oktober 2019 in Österreich: mit einem Außendreh bei Gumpoldski­rchen und im Odeon-Theater in Wien. „Das war für mich eine ganz besondere Erfahrung. Es war mein erster Filmdreh“, sagt Domra-Spielerin Alice Ekassova (25). Manchmal habe das Ensemble richtig gespielt, manchmal habe es nur so tun müssen. Vor allem der Außendreh sei eine Herausford­erung gewesen: „Wir mussten schon um

6 Uhr dort sein. Und es war superkalt. Mit kalten Händen ein Saiteninst­rument zu spielen, ist nicht sehr vorteilhaf­t“, sagt die BWL-Studentin, die in Düsseldorf lebt. Auch die Szene im Theater war kniffelig: „Wir sollten gleichzeit­ig mit der Darsteller­in den Raum verlassen. Aber mal bin ich einen Bogen zu weit gelaufen, mal ging jemand anderes falsch. Ich bin die Strecke sicher 20 Mal gelaufen.“

Seit 13 Jahren ist Alice Ekassova schon bei Druschba. Angefangen hatte sie mit Gitarre – ihr Musiklehre­r Lev Zlotnik, der auch das Balalaika-Orchester leitet, empfahl ihr damals, zu Druschba zu kommen. Alice Ekassova wurde in Deutschlan­d geboren, ihre Familie stammt aus Moskau. Die Kulturverb­undenheit ist der Grund, warum die 25-Jährige damals beim Instrument Domra blieb. „Wir spielen viele Lieder, die auch meiner Familie bekannt sind“, sagt sie. „Mein Großvater hat mich damals zu jedem Konzert gefahren.“An Druschba schätze sie das Gemeinscha­ftsgefühl – schließlic­h kommen die

30 Mitglieder beispielsw­eise aus Russland und Kasachstan. „Wir haben alle ähnliche Wurzeln. Druschba ist eine zweite Familie.“

Die Druschba-Musiker traten bereits im Dezember 2018 bei der großen Weihnachts­sendung von Schlagerst­ar Helene Fischer auf.

Fr. 27. November, 20.15 Uhr; „Ziemlich russische Freunde“, ARD.

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FOTO: SCHMIDT Am Set in Österreich: Die Druschba-Musiker sind im Hintergrun­d auf dem Wagen zu sehen – in der typischen Tracht.

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