Beuron, Christoyannis, Orchestra della Svizzera Italiana, Poschner ( 2017)
Wo schon die Klavierlieder des Franzosen bei uns kaum je aufgeführt werden, haben es seine Orchesterlieder noch viel schwerer; von den 19 Liedern, die der Tenor Yann Beuron und der Bariton Tassis Christoyannis gerade aufgenommen haben ( unter anderemdrei aus dem Zyklus „ Mélodies persanes“), sind die meisten tatsächlich Weltpremieren. Auch wenn Saint-Saëns in diesen Genre- Vertonungen nur selten die Grenzen der Spätromantik überschreitet, bestechen die Lieder doch durch ihr faszinierend genaues Sprachgefühl und ihre raffinierte und farbige Orchestrationskunst, die vom Orchestra della Svizzera Italiana unter Markus Poschner sensibel umgesetzt wird. Yann Beuron und Tassis Christoyannis, beide wort- und intonationsgenau, vermeiden alles Artifizielle und Preziöse und gestalten die Lieder mit einer fast klassizistischen Schlichtheit, die dem Komponisten wohl gut gefallen hätte.