22 Personenwaagen im Test
Der morgendliche Gang auf die Waage ist für viele Menschen ein sensibler Moment. Daher wünscht sich der Anwender natürlich ein zuverlässiges Modell, um die Schreckmomente einer unpräzisen Messung zu vermeiden. Welche Personenwaagen dieses Kriterium auch wirklich erfüllen, ist hier und jetzt im Test zu erfahren.
Der morgendliche Gang auf die Waage ist für viele Menschen ein sensibler Moment. Daher wünscht sich der Anwender natürlich ein zuverlässiges Modell, um die Schreckmomente einer unpräzisen Messung zu vermeiden. Welche Personenwaagen dieses Kriterium auch wirklich erfüllen, ist hier und jetzt im Test zu erfahren.
Wer ein paar überflüssige Kilo verlieren möchte oder sich zum Ziel gesetzt hat mehr Muskeln anzuhäufen, für den kann die gelegentliche Kontrolle seiner persönlichen Entwicklung nicht nur sinnvoll, sondern auch motivierend sein. Denn die ersten kleinen Erfolge lassen sich nur sehr schwer mit bloßem Auge erkennen, aber schon sehr gut am Mess-ergebnis ablesen – wenigstens dann, wenn die Waage zuverlässig arbeitet.
Problemfelder
Bei den Testgeräten handelt es sich natürlich um Waagen für den Hausgebrauch und nicht um geeichte für den professionellen, medizinischen Gebrauch, weshalb gewisse Messtoleranzen ganz normal sind. Schwankende Messwerte sind aber nicht zwangsläufig auf die Geräte zurückzuführen, sondern können an vielen Faktoren liegen: Tageszeit, Nahrungsaufnahme, Kleidung, Füllung der Blase und Feuchtigkeit auf der Haut können nicht nur die Wiegeergebnisse verfälschen, sondern auch die Messergebnisse der Körperfettanalysewaagen. Diese unterscheiden sich von herkömmlichen Waagen durch Elektroden auf der Trittfläche. Über diese Metallkontakte wird ein nicht spürbarer und vollkommen ungefährlicher Wechselstrom im Milliamperebereich durch den Körper geschickt. Die Messergebnisse beruhen auf der Bio-ImpedanzAnalyse, einer Widerstandsmessung in den Gewebeschichten des Körpers, die elektrische Impulse unterschiedlich gut leiten. Problematisch ist, dass sich der Impuls immer den kürzesten Weg sucht, weshalb ohne Elektroden in den Händen der Strom im einen Bein hoch und im anderen wieder runter fließt. Das kann die Ergebnisse natürlich verfälschen, vor allem weil das gefährliche Bauchfett nicht ermittelt werden kann.
Präzisionswerkzeuge?
Das wichtigste Kriterium für eine Waage ist ohne Frage deren Messgenauigkeit – egal ob bei der klassischen Personenwaage oder einer Körperfettanalysewaage mit ihrem erweiterten Umfang an Messwerten. Um die Genauigkeit der ausgegebenen Werte zu überprüfen, wurden Referenzwerte von unseren drei weiblichen und drei männlichen Probanden mit unterschiedlichem Gewicht und Fitnessstand an einem geeichten Gerät im Fitness-Studio ermittelt und anschließend mit den Ergebnissen der Testgeräte verglichen. Auffällig war, dass bei der Gewichtsmessung die klassischen Personenwaagen im Durchschnitt geringere Abweichungen aufwiesen als die Körperfettanalysewaagen. Besonders „schlecht“schnitten die Sanitas SBF 14 und die Tristar WG-2422 ab, wobei das schlecht wirklich in Anführungszeichen gesetzt werden muss, denn eine durchschnittliche Abweichung von knapp über einem Kilogramm kann wahrlich nicht als Katastrophe bezeichnet werden. Diese Aussage hat vor allem deswegen seine Berechtigung, da das wichtigste ist, die eigene Entwicklung beobachten zu können und hierfür ist das wichtigste Kriterium die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, die bei allen Geräten absolut gegeben ist.
Die Körperanalysefunktion fällt je nach Gerät unterschiedlich umfangreich aus. Werte für Muskelmasse, Knochenmasse, Wasseranteil und Fettanteil gehören bei den meisten Waagen zum Standard, jedoch nicht bei allen. Manches Gerät gibt zusätzlich Werte für BMI, BMR und AMR an. Caso ermittelt sogar noch einen Wert für das gefährliche Bauchfett, wobei die Frage ist, wie dies ohne Handteil möglich ist. Zum Erstaunen der Probanden lagen die gemessene und von der BF4 ausgegebenen Werte aber nahe an den Referenzwerten, solange man also keinen „Bierbauch“hat, wird das Ergebnis nicht verzerrt. Letztlich muss jeder Anwender selbst entscheiden, welche Werte ihm wichtig sind und sich ein entsprechendes Gerät aussuchen.
Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse im Test zu gewährleisten, wurde die Note nur durch der Genauigkeit des Körperfettanteils bestimmt. Die meisten Geräte lagen nahe an unseren Referenzwerten, wobei die Abweichungen erwartungsgemäß bei Probanden mit größerem Bauchfettanteil am größten waren.