Der Stausee Kelbra
damit sie die frische Saat auf den Feldern der Bauern nicht zerstören. „Das klappt sehr gut.“
Bis zu 9000 Tiere am Tag tummelten sich auf den Flächen, an denen sich für Besucher zudem gute Beobachtungsbedingungen schaffen ließen. Die Kraniche hätten ein gutes Gedächtnis und würden die Ablenkflächen jedes Jahr zuverlässig wiederfinden, sagte Koschorreck.
Aus Sachsen-anhalts Umweltministerium hieß es, die Förderung des Kranich-tourismus auf Thüringer Seite sei beispielgebend. „Was sich davon in Sachsen-anhalt umsetzen lässt, und welchen Weg wir dafür einschlagen, das wird im Moment im Ministerium und den Akteuren vor Ort erörtert.“Der Stausee habe sich zu einem europäisch bedeutsamen Vogelschutzgebiet entwickelt, für das das Land eine Verantwortung trage. Das Schauspiel der im Herbst und Frühjahr durchziehenden Kraniche mache deutlich, wie wichtig der Schutz dieses Lebensraums sei.
Bislang gebe es auf Sachsenanhalts Seite nur ein paar private Initiativen, sagte Schonert. „Das reicht bei Weitem nicht.“In der Hauptsaison seien drei bis fünf hauptamtliche Kranichranger nötig, die sich um die Besucherströme kümmern. „Der größte Teil des Sees liegt auf unserer Seite. Deshalb ist das Land in der Pflicht.“(dpa) Die Stauanlage der Talsperre Kelbra liegt am Nordwestende des Kyffhäusergebirges zwischen Auleben im Westen, Görsbach im Nordwesten und Badra im Südwesten (alle in Thüringen) sowie Bösenrode im Norden, Berga im Nordosten und Kelbra im Osten (alle in Sachsen-anhalt). Er befindet sich in der zwischen Nordhausen (Thüringen) im Westen und Sangerhausen (Sachsen-anhalt) im Osten gelegenen Goldenen Aue.
Zigtausende Kraniche sind im Herbst und Frühjahr zu beobachten. Auf Thüringer Seite wird das spektakuläre Ereignis am Kelbraer Stausee bereits professionell gemanagt. Höchste Zeit, dass Sachsen-anhalt nachzieht, finden Experten. Foto: Sascha Fromm