Thüringische Landeszeitung (Gera)
Gedanklich immer einen Schritt zu langsam
WismutKapitän Frank Müller ist nach der 0:2Niederlage ob der für ihn schwachen Vorstellung enttäuscht
Woran lag es, dass Wismut gegen Leipzig nie richtig ins Spiel gefunden hat? Zum einen war es die fehlende Cleverness, zum anderen die mangelhafte Laufbereitschaft. Wir haben nie das umgesetzt, was wir besprochen hatten. Es ist uns nicht gelungen, die Räume eng zu machen. Das war enttäuschend für die Zuschauer. Der Anfang war doch gar nicht schlecht? Frank Müller. Foto: Jens Lohse Wir haben ordentlich begonnen. Aber irgendwann hat uns Chemie läuferisch den Zahn gezogen. Gedanklich waren wir immer einen Schritt zu langsam. Kampf und Leidenschaft waren die Tugenden, die Chemie an den Tag gelegt haben. Wenn man dann noch in Rückstand gerät, tut jeder Schritt doppelt weh, wobei sich das 0:1 eigentlich nicht angedeutet hatte. Waren die jungen Spieler von der Kulisse beeindruckt? Das kann ich mir nicht vorstellen. Jeder freut sich doch darüber, wenn viele Zuschauer ins Stadion kommen. Wenn jeder nur für sich rennt, dann liegt das nicht an der Kulisse. Die Chemiker waren keine Übermannschaft. Nein, das sind Nuancen, die solch ein Traditionsderby entscheiden. Eigentlich agieren beide Mannschaften auf Augenhöhe. Aber wir dürfen eben nicht nur erzählen. Die Wahrheit liegt am Wochenende auf dem Platz. Da können wir nicht unsere guten Trainingsleistungen feiern. Dafür können wir uns in den Spielen nichts kaufen. Einige Fans waren über die Leistung der Mannschaft enttäuscht. Das kann ich verstehen. Auf der einen Seite schimpfen wir, dass wir in der Hinrunde zu wenig Heimspiele haben. Auf der anderen Seite schießen wir bei zwei Auftritten im Stadion der Freundschaft kein Tor. So dürfen wir uns nicht verkaufen. Wenn wir Chancen hatten, resultierten die aus Standards. Und die waren nur selten gut ausgeführt. Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns.