Landesbeauftragter: Lassen uns von Afd-plänen nicht beirren
Parteitag in Köln fordert Abschaffung der Kirchenfinanzierung aus Steuern. Höcke-kritiker in Schiedsgericht
Erfurt. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sieht Pläne im Afd-wahlprogramm gelassen, Seelsorger und Bischöfe nicht mehr aus Steuermitteln zu bezahlen. „Die AFD blendet hier historische Hintergründe und rechtliche Grundlagen völlig aus. Die Staatsleistungen sind Ergebnis der Trennung von Staat und Kirche vor über 200 Jahren. Damals wurden kirchliche Güter enteignet. Für den Pachtausfall zahlten die Landesherren einen Ausgleich. Leistungen an die evangelische Kirche basieren auf dem Staatkirchen-vertrages von 1994“, sagte gestern der evangelische Landesbeauftragte, Oberkirchenrat Christhard Wagner.
Der Parteitag begründete die Pläne mit „einseitigen, demokratiefeindlichen Stellungnahmen gegen Afd-positionen“durch die Kirchen. Wagner dazu: „Das ist eine durchschaubare wie untaugliche Antwort auf die klare Haltung der Kirchen für Weltoffenheit, Menschenwürde und Demokratie. Die Kirchen lassen sich davon nicht beirren.“
Für den abwesenden Thüringer Afd-landeschef Björn Höcke könnte die Neubesetzung von vier Stellen im Bundesschiedsgericht der Partei von Belang sein: Bei den Gewählten handelt es sich um Kritiker des Rechtsaußens. (hm) ▶