Thüringer Allgemeine (Apolda)

Deutsches Historisch­es Museum bekommt neue Dauerausst­ellung

Präsident Raphael Gross setzt auf die Erprobung veränderte­r Präsentati­onsformen

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weiter gewachsen, es gibt neue historisch­e Erkenntnis­se, auch die Präsentati­onsformen haben sich geändert – darauf müssen wir reagieren.“

Jedes Jahr kommen mehr als 800 000 Besucher in das DHM, das neben der Ausstellun­g zu 1500 Jahren deutscher Geschichte im Zeughaus Unter den Linden auch Wechselaus­stellungen im dem vom Stararchit­ekten I.M. Pei entworfene­n Anbau anbietet. Rund eine Million Objekte gehören zur Dhm-sammlung. „In den vergangene­n zehn Jahren ist unser Wissen gewachsen, auch die Fragen an die Geschichte haben sich verändert, selbst die Moden der visuellen Präsentati­on“, begründete Gross eine Überarbeit­ung der Ausstellun­g. Dafür brauche es aber Zeit. Auf dem Weg dahin könne das DHM in kleineren Ausstellun­gen „wie im Labor“neue Formen der Präsentati­on erproben.

Europa stehe unter anderen mit dem „Brexit“und der Situation mit der Türkei vor schwierige­n Aufgaben. Das Museum könne mit „Konfliktau­sstellunge­n“dazu beitragen, Debatten anzustoßen, Fragen zu stellen – „aber keine Talkshows zu Alltagsdeb­atten veranstalt­en, das kann das Fernsehen besser“, sagte der Historiker, der zuvor als Professor an der Universitä­t Leipzig tätig war.

Das DHM müsse dazu verhelfen, die historisch­e Urteilskra­ft der Besucher zu schärfen: „Wie beurteilen wir von der Gegenwart aus Vorgänge in der Geschichte, inwiefern sagt uns die Vergangenh­eit etwas über die Zeit, in der wir heute leben – darum geht es mir.“Bei der Darstellun­g sollte sich das DHM maßgeblich auf seinen Fundus stützen. (dpa)

Ein Salon über die Frage des falschen Hinterrade­s und des richtigen Lebens

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Der Chef des Deutschen Historisch­en Museums Raphael Gross. Foto: dpa

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