Tatenlosigkeit wurde Apolda zum Verhängnis
Zu wenig gekämpft: Stadtratsfraktionschef Schade (Linkspartei) erhebt Vorwürfe gegen Bürgermeister Eisenbrand
Apolda. „Nun zeigt sich, wie fatal und falsch die Strategie der Tatenlosigkeit der Stadtverwaltung und der Koalition im Apoldaer Stadtrat gewesen ist.“Nach dem Motto „Wir machen gar nichts – aber wollen natürlich alles!“, sei gehandelt worden, so Michael Schade, Chef der Stadtratsfraktion der Linkspartei im Stadtrat angesichts der Debatte um den Verlust des Kreisstadtstatus von Apolda zugunsten von Sömmerda. Schade schreibt in einer Mitteilung, dass die Linksfraktion in letzter Minute noch eine Initiative (Gespräche mit Bad Sulza zum Zusammengehen) gestartet habe, um die Position der Kreisstadt zu stärken. Doch alle anderen im Stadtrat hätten mit „Vehemenz die vorgenannte Strategie“vertreten. Man könne ja über die Sinnhaftigkeit der Entscheidung wunderbar streiten, und er kritisiere ja auch, dass Weimar nun die Kreisfreiheit behalten soll. Aber eines scheine klar zu sein, so Schade: „Kämpfen lohnt sich! Und das hat Apolda eben sträflichst unterlassen!“Wer nicht aktiv einen Veränderungsprozess mitgestalte, müsse sich nicht wundern, wenn er ohne ihn stattfinde.
Sömmerda beispielsweise habe eben nicht alle zehn Finger gerade sein lassen und sich offensiv in die Debatte eingebracht. Der dortige Bürgermeister habe gekämpft – wie eben Weimar auch. Jetzt das Argument zu bringen, die Landesregierung habe eine Entscheidung nach Parteibuch getroffen, unterstreiche erneut, dass hier selbst durch die ideologischen Brille geschaut werde. Zu dem scheine man bewusst auszublenden, dass im neuen Vorschlag mit Gotha, Mühlhausen oder Altenburg Bürgermeister mit Spdparteibuch, in Sondershausen und Hildburghausen Cdu-bürgermeister an der Spitze der Verwaltung stehen. „Also schön auf dem Teppich bleiben. Lautes unsachliches Geschrei hilft jetzt überhaupt nicht.“
Aber vielleicht komme man ja doch noch aus der Schmollecke und bewege sich – Zeit sei nicht mehr viel, aber die Chance sei noch da, so Michael Schade.