Rennsteiglauf: Supermarathon um 400 Meter verlängert
Zur 46. Auflage am 26. Mai wird der Streckenverlauf an der Schmücke verändert. Mehr als 14 000 Meldungen
Schmiedefeld.
Almut Ehrhardt ist guter Dinge. „Ich bin zuversichtlich, dass ich das schaffen werde“, sagte die Rennsteigläuferin. Die nun schon seit Jahren erprobte Aktion der Organisatoren „Aufs Ganze“, die Halbmarathon-Teilnehmer zum Umstieg auf die doppelte Distanz bewegen soll, genügt der Schmiedefelderin nicht. Ehrhardt wird zur 46. Auflage des größten Crosslaufes Europas am 26. Mai zum ersten Mal den Supermarathon bewältigen.
Bei Almuth Erhard bedurfte es ein trauriges Ereignis, um mit dem Laufen zu beginnen. „Als 2010 mein Hund gestorben war, fehlte mir plötzlich die Bewegung an der frischen Luft“, sagte sie beim Blick zurück und wurde vor die Wahl gestellt, einen neuen Hund anzuschaffen oder mit dem Laufen zu beginnen. „Als ich vor sechs Jahren zum ersten Mal beim Halbmarathon dabei war, wurde ich vom Rennsteiglauf-Virus infiziert“, sagte Ehrhardt, die nun nach vier Marathon-Starts den langen Kanten in Angriff nimmt. Weil die Organisatoren die Strecken durch den Thüringer Wald an einigen Stellen verändert haben, darf sie nun sogar 400 Meter mehr laufen. Die Supermarathon-Strecke mit Start auf dem Eisenacher Marktplatz ist nun 73,5 Kilometer lang. Der Kurs verlängerte sich deshalb, weil der Halbmarathon unter anderem vor der Schmücke sozusagen begradigt wurde. Kurz vor der 916 Meter hoch gelegenen Verpflegungsstation biegt die Strecke nun über einen neu angelegten Waldweg ab und vermeidet damit den gerade bei nasser Witterung eher schwer passierbaren Abschnitt über eine Wiese. Um die Verlängerung der Strecke auszugleichen, wird unter anderem der Start in Oberhof von der Rodelbahn an die Skihalle verlegt. Auf diese Weise bleibt die Streckenlänge von 21,1 Kilometer konstant. Nur die Ultraläufer müssen nun ein paar Meter mehr zurücklegen. Neu ist auch, dass vom Rondell die Strecke bis zur Wetterstation noch vor der Schmücke rechts neben der Straße verläuft, dort der Verkehr nicht mehr tangiert wird und damit die Zufahrt zum Schneekopf-Parkplatz ab 9 Uhr wieder geöffnet sein wird.
Um dem Umweltgedanken gerecht zu werden, planen die Veranstalter eine bessere Anbindung von Ilmenau an den Pendelverkehr, der generell verstärkt werden soll. Damit unnötiger Abfall vermieden wird, wurden zudem 40 000 Plastebecher mit RennsteiglaufLogo produziert, die an der Strecke ausgereicht, aber im kommenden Jahr erneut verwendet werden können.
Froh sind die Organisatoren, dass die Begeisterung für den GutsMuths-Rennsteiglauf ungebrochen ist. Bislang haben sich 14 077 Läuferinnen und Läufer in die Meldelisten eingetragen. „Wir gehen von 17500 bis 18 000 Meldungen aus und erwarten am 26. Mai wieder so viele Teilnehmer wie in den vergangenen Jahren“, sagte Marcus Clauder, der Geschäftsführer der Rennsteiglauf Sportmanagement & Touristik GmbH. Ausgebucht ist der Halbmarathon, nachdem das Limit von 7500 Startern erreicht war.
Er hat auch keine Bedenken, dass wegen der aktuell winterlichen Lage der GutsMuthsRennsteiglauf ein Problem bekommen könnte. Zugute kommt den Veranstaltern mit seinen 1700 ehrenamtlichen Helfern die Tatsache, dass wegen der Feiertage der Lauf diesmal vergleichsweise spät stattfindet. „Wir hatten schon Jahre, da lag zwei Wochen vor dem Startschuss an einigen Stellen der Schnee. Das passiert diesmal wohl nicht“, sagte Clauder.
Auch Almut Ehrhardt kommt der späte Termin entgegen. Bislang hat sie erst 200 Trainingskilometer in diesem Jahr geschafft. Allerdings nahm sie schon einmal die Strecke von Hörschel nach Oberhof unter die Füße, hatte aber nur wegen der falschen Schuhwahl einige Probleme. „Von der Kraft her lief es richtig gut. Deshalb glaube ich, dass ich den Supermarathon meistern werde“, sagte die Schmiedefelderin, die mit der Startnummer 18 ihr ganz persönliches Abenteuer in Angriff nehmen wird.
Mehr Pendelverkehr, weniger Müll