Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Auf den Spuren von Nowitzki
Bei der Premiere der „kinder+Sport Basketball Academy“in Erfurt waren über 60 Kinder mit Spaß am Spiel dabei
Erfurt.
Im Foyer der Messehalle Erfurt ertönten am Samstagnachmittag lässige Beats aus der Musikanlage. Doch wer sich auf einer Party wähnte, sah sich getäuscht. Ein Blick offenbarte: Hier sind hoch motivierte Ballkünstler im Alter von sieben und 15 Jahren am Start. Zum ersten Mal veranstalteten der Mitteldeutsche Basketball Club und die Oettinger Rockets aus Gotha einen Testtag der „kinder+Sport Basketball Academy“in Erfurt.
An vier Stationen des speziell entwickelten Trainingsparcours durfte sich der Nachwuchs in den Grunddisziplinen des Basketballs beweisen. Und egal ob dribbeln, passen, werfen oder Koordination – die Kinder überzeugten auf ganzer Linie. Statt herumfliegender Bälle, Fehlpässen oder Stolperpannen wirkten sie konzentriert und hatten ihre Bälle bestens unter Kontrolle. Selbst die Kleinsten ließen sich von dem auf einer Höhe von 3,05 Meter hängenden Korb nicht einschüchtern. Gekonnt versenkten sie die Bälle aus unterschiedlichen Wurfdistanzen und Positionen.
Das Konzept der Academy ist leicht erklärt. Angelehnt an die Idee, sich ständig verbessern und Spaß an der Bewegung haben zu wollen, ordnet sich das Trainingsprogramm in sechs Schwierigkeitsstufen. Mit jedem Level steigern sich automatisch die Anforderungen der zu bewältigenden Aufgaben und fordern den Kids einiges ab. „Die Prüfung zum Junior schafft eigentlich jeder auf Anhieb“, spricht Stephan Koch aus Erfahrung.
Der Trainer der U10-Mannschaft in Gotha steht den Prüflingen als einer der erfahrenen Jungtrainer und Spieler am Testtag an den Stationen für Fragen zur Verfügung und gibt hilfreiche Tipps. Etwa 60 Kinder aus Thüringen kamen in die Messehalle. „Die meisten von ihnen spielen schon im Verein. Aber das Schöne der Academy ist ja gerade, auch Kinder für den Basketballsport zu begeistern, die diesen bisher nur aus der Schule kennen“, erklärt Koch.
Ziel der Academy ist es, möglichst viele Kinder für das Basketballspielen zu begeistern und zu zeigen, dass es dafür nicht viel mehr braucht, als einen Ball und einen Korb. Ohne Probleme lässt sich dann zu Hause, auf dem Schulhof oder im Sportunterricht mit Freunden und der Familie trainieren.
Was die Levelprüfungen betrifft, muss jeder klein anfangen: „Pro Event kann jeder nur ein Trikot erspielen. Erst beim nächsten Mal ist es dann möglich, die nächsthöhere Stufe zu erreichen.“Das beste Ergebnis, was Koch bisher gesehen hat, erzielte ein Junge aus Göttingen mit dem Erspielen des MasterTrikots. „Die anspruchsvollste Prüfung für das schwarze Trikot hat bisher noch keiner absolviert“, erzählt Koch. Und weiter: „Wie bei den Basketballprofis gilt auch hier der Titel des Allstars als das Ziel der Träume und verlangt den Nachwuchs-Basketballern einiges ab.“
Freude bei Kindern: „Basketball macht Spaß“
Den Sport für sich entdeckt haben bereits Patrice (10), Pit (8) und Jule (8) aus Gotha. Seit einem Jahr spielen sie schon zusammen im Team der „Crocs“– seit drei Jahren im Vereinstraining ist Patrice am längsten aktiv. „Basketball macht einfach Spaß. Das spielen zwar viele, aber es macht halt nicht jeder“, begründet er seine Entscheidung für diesen Sport. Und Pit ergänzt: „Am Anfang hat man schon ein bissl Angst vor dem Ball und er fällt einem auch mal auf den Kopf. Aber das gehört dazu.“Am wichtigsten ist den drei Jungstars der Spaß mit dem Ball und „dass man hier schnell Freunde finden kann“, gibt Jule zu.
Nach ihrer Lieblingsstation der „kinder+Sport Basketball Academy“gefragt, antworten sie einstimmig: „Das an die Wand spielen!“Gemeint ist die Station „Passen“, an der eine Pass-Wand mit Zielscheibe auf die Kids wartet. Diese absolvierten sie ebenso erfolgreich, wie auch die restlichen Stationen. Entsprechend groß war der Stolz auf das erspielte ‚Rookie‘-Trikot in Weiß: „Es ist super, die coolen Trikots hier gewinnen zu können“, freute sich Patrice.