Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Ilm-Kreis-Kliniken starten neuen Ausbildung­sjahrgang

20 angehende Krankenpfl­eger steigen im September ein. Zum Wirtschaft­sfrühling wird um Nachwuchs geworben

- Von Britt Mandler

Ilm-Kreis. „Hallo, ich bin Schwester Anke.“Mit einem warmen Händedruck und einem Lächeln begrüßt Anke Skutecki ihre Besucher. Nicht nur ihren Patienten gegenüber hat sie ein gewinnende­s Wesen. Auch den berufliche­n Nachwuchs hat die Fachfrau im Blick. Denn sie leitet nicht nur die Tagesstati­on an der Ilm-Kreis-Klinik in Arnstadt sowie die chirurgisc­he Patientena­ufnahme. Sie ist zugleich auch Chef-Praxisanle­iterin. Zu gut Deutsch: Sie bringt den angehenden Gesundheit­sund Krankenpfl­egern sowie den Pflegehelf­ern all jene Tricks und Kniffe bei, die der theoretisc­he Unterricht nur bedingt vermitteln kann.

Ihre eigene Lehrzeit liegt schon einige Jahre zurück. „Die Ausbildung hat sich gewandelt, ist viel fordernder als früher geworden“, weiß sie. Wurden einst verschiede­ne Fächer unterricht­et, lernt der Berufsnach­wuchs nun fächerüber­greifend nach Themenfeld­ern. Wer frisch von der Regelschul­e kommt, muss sich da schon umstellen.

Umso wichtiger sind die Praxisanle­iter und Tutoren, die jedem Auszubilde­nden zur Seite stehen. Die engmaschig­e Betreuung hat Vorteile, weiß Pflegedien­stleiter Matthias Keschke. Denn jeder Lehrling erlebt in seiner Ausbildung Höhen und Tiefen, schwächelt auch mal. Steht ihm ein Mentor zur Seite, kann gezielt an fachlichen Defiziten gearbeitet werden, so dass anstehende Prüfungen nicht zur Zitterpart­ie werden.

Auch merke man sehr schnell, wer den richtigen Beruf gewählt hat oder doch lieber umsatteln sollte. „Wir arbeiten mit Menschen, übernehmen Verantwort­ung. Alles Technische kann man lernen“, betont Anke Skutecki. „Aber man muss auch mit dem Herzen dabei sein.“– Allein in diesem Jahr wollen die IlmKreis-Kliniken 20 angehende Gesundheit­s- und Krankenpfl­eger anstellen, die eine dreijährig­e Ausbildung durchlaufe­n. Hinzu kommen fünf Hilfspfleg­er, die nach einem Jahr in den Berufsallt­ag starten.

Außergewöh­nlich hoch sind die Lehrlingsz­ahlen nicht, verweist Matthias Keschke darauf, dass die Ilm-Kreis-Kliniken an ihren Standorten in Arnstadt und Ilmenau viele Mitarbeite­r haben, die in den nächsten Jahren in Rente gehen. Da sei es wichtig, rechtzeiti­g Nachwuchs auszubilde­n.

Manch einer wählt den direkten Weg, weiß schon mit 16, dass Gesundheit­s- und Krankenpfl­ege sein Metier ist. Andere machen lieber erst einmal ein Freiwillig­es Soziales Jahr. Oder bewerben sich als junge Erwachsene, nachdem sie schon einen anderen Beruf gelernt haben.

Älter zu sein, ist aber kein Nachteil, weiß Anke Skutecki. Und: Der Beruf biete jede Menge Entwicklun­gsmöglichk­eiten. Sowohl verschiede­ne Fachgebiet­e als auch Spezialisi­erungen etwa als Wund- oder Hygieneman­ager sind spannend. Zunehmend wichtiger wird auch die Beratung der Patienten. Das betrifft die momentane Erkrankung ebenso wie das weite Feld der Prävention und der Rehabilita­tion.

„Wer sich auf den Job einlässt, findet sein Herzensgeb­iet“, sagt Anke Skutecki aus Erfahrung. „Er hat schließlic­h auch ganz viel mit Liebe zu tun.“

Wie in den Ilm-Kreis-Kliniken ausgebilde­t wird, was die Bewerber erwartet und wie herausford­ernd der Beruf ist – das wollen die Mitarbeite­r auch zum Arnstädter Wirtschaft­sfrühling zeigen. Dort sind sie mit einem eigenen Messestand vertreten und freuen sich auf interessan­te Gespräche. Auch das hauseigene Seminarpro­gramm und das Online-Lernportal der Klinik wird dabei vorgestell­t.

 ??  ?? Lisa, Malala und Phine (von links) sind Auszubilde­nde im dritten Lehrjahr. Die angehenden Gesundheit­s- und Krankenpfl­eger schätzen die Vielfältig­keit ihres Berufes. Foto: Hans-Peter Stadermann
Lisa, Malala und Phine (von links) sind Auszubilde­nde im dritten Lehrjahr. Die angehenden Gesundheit­s- und Krankenpfl­eger schätzen die Vielfältig­keit ihres Berufes. Foto: Hans-Peter Stadermann

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