Thüringer Allgemeine (Artern)

Mit feinem Federstric­h nach kirchliche­r Tradition

Im orthodoxen Kloster in Altenberge­n im Landkreis Gotha entsteht die größte Fassaden-Ikone in Thüringen. Die Einweihung erfolgt im September

- Von Conny Möller

Altenberge­n. Fast drei Monate ist es her, dass das Antiocheni­sche Kloster in Altenberge­n zur Genuin Orthodoxen Kirche von Griechenla­nd eingeglied­ert wurde. Seither hat sich vieles geändert. Die Leinataler Bevölkerun­g hat indes wenig davon mitbekomme­n, schließlic­h trägt das Kloster nach wie vor den Namen St. Gabriel, den es seit 2012 innehat. Anders zeigt sich das Aussehen der dort lebenden drei Mönche. Seit der Einglieder­ung am 18. Dezember 2016 ist die einstige Mönchskopf­bedeckung verschwund­en.

Für den Erzbischof von Myreon in Deutschlan­d und seine beiden Mitstreite­r, Vater Isa und Vater Johannes, geht die Umstruktur­ierung im Kloster weiter. So erhält der 35-jährige Erzbischof Moses, der bereits mit 21 Jahren zum Priester geweiht wurde, demnächst ein neues Wappen und Siegel. Das künftige Wappen ziert ein Doppelkopf­adler, der die weltliche und geistige Macht darstellt. „Der Doppelkopf­adler ist typisch byzantinis­ch“, erklärt der Erzbischof. Auf dem Kopf trägt der Adler eine Mitra, zwischen den Schwingen das Antlitz Jesu, und an den Außenseite­n sind das Segenskreu­z und der Bischofsst­ab zusehen.

Das Wappen in goldener Farbe wurde von Vater Isa Oygur gestaltet. Der 37-jährige Mönchsprie­ster ist Ikonenmale­r. Viele Bilder innerhalb des Klosters sind aus seiner Feder entstanden. Sein bisher größtes Werk steht kurz vor der Vollendung. Besucher des Altenberge­r Klosters können die Ausmaße der größten Fassadenik­one in Thüringen schon erkennen, die am 3. September feierlich eingeweiht werden soll.

Zur Ikonenweih­e wird das Kirchenobe­rhaupt der Genuin Orthodoxen Kirche von Griechenla­nd im Leinatal erwartet. Der 67-jährige Metropolit Angelos wird neben weiteren Vertretern der Heiligen Synode das Wandbild, welches die Geburt Christi darstellt, weihen.

Erwartet wird auch ein Chor, der byzantinis­che Gesänge aufführt, verriet Erzbischof Moses.

Bis es so weit ist, soll innerhalb des Klostergel­ändes noch einiges geschehen. So sind mittlerwei­le fünf der sieben Häuser der ehemaligen Bungalowsi­edlung renoviert. Im sechsten Haus läuft derzeit die Sanierung. Eine neue Heizung, Sanitäranl­agen, Türen und Fenster wurden bereits eingebaut. Fertiggest­ellt ist seit Januar 2017 auch die Taufkapell­e. Grund: In den letzten Wochen gab es vermehrt einen Zuwachs an Taufen von Jugendlich­en und Erwachsene­n. Deshalb wurde auch ein spezielles Taufbecken für erwachsene Gläubige angeschaff­t.

Den Schritt zur Genuin Orthodoxen Kirche haben die Altenberge­r Mönche nicht bereut. Die Arbeit sei auf nationaler Ebene größer geworden. So stehe die Kirche auch für andere Orthodoxe als Ansprechpa­rtner bereit, so Erzbischof Moses. Vater Isa Oygur vom Kloster St. Gabriel in Altenberge­n arbeitet am größten Ikonenbild, welches er bisher geschaffen hat. Es zeigt die Geburt Christi und soll am . September feierlich eingeweiht werden. Foto: Conny Möller

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