Nur ein Etappenziel

Weit nach dem Schlusspfiff lagen sie sich beim FC Carl Zeiss in den Armen, als endlich das Parallelspiel beendet war. Dank des Babelsberger Sieges gegen Cottbus ist den Jenaern die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Die Spieler duschten Trainer Zimmermann sogar mit Bier. Ihm war es in seiner ersten Saison als Cheftrainer der ersten Mannschaft gelungen, was die Jenaer zuvor in vier Spielzeiten verpasst hatten: Ein Team zu formen, das sich für die Relegationsspiele um die dritte Liga qualifiziert. Das haben sie gemeinsam geschafft. Mehr auch nicht. Deshalb war es richtig, dass Mittelfeldspieler Eismann trotz Meistershirt die Euphorie bremste. Es ist nur ein Etappenziel erreicht.

In den kommenden vier Wochen müssen die Jenaer weiter konzentriert arbeiten, damit sie gut präpariert in die beiden Duelle, wahrscheinlich gegen Viktoria Köln, gehen. Eine der Mannschaften, die beide eine grandiose Saison gespielt haben, wird auf der Strecke bleiben und trotz der Meisterschaft weiter in der vierten Liga antreten. Eine schlimme Konstellation, für die der Deutsche Fußball-Bund die Verantwortung trägt. Die vierte Liga braucht direkte Aufsteiger! Aber der Modus wird sich kurzfristig nicht ändern. Deshalb müssen die Jenaer die Chance nutzen und endlich wieder eine Liga nach oben zu klettern. Damit es gestern nicht die einzige Party war.