Thüringer Allgemeine (Artern)

Hacker greifen das Datennetz der Bauhaus-Uni an

Sprecherin: Sicherheit­slücke ist geschlosse­n. Das Landeskrim­inalamt ermittelt wegen illegalen Ausspähens

- Von Michael Baar

Weimar. Nur wenige Tage nach einer Überprüfun­g ihrer IT-Sicherheit ist die Bauhaus-Universitä­t Weimar Ziel eines HackerAngr­iffs auf ihr Computerne­tzwerk geworden. Das bestätigte gestern Romy Weinhold, Sprecherin in der Universitä­tskommunik­ation. „Der Angriff war für uns insofern überrasche­nd, als wir zuvor als erste Hochschule einen Sicherheit­s-Check mit der IT der Bundeswehr durchgefüh­rt hatten.“Die unbekannte­n Hacker verschafft­en sich Zugriff auf geschützte Daten an der Bauhaus-Universitä­t, indem sie ein spezielles Skript (Computerpr­ogramm) auf einem Server der Uni ablegten. Es soll Zugangsdat­en eines Mitarbeite­rs ausgespäht haben. Mithilfe des Zugangs habe ein Programmco­de versucht, vertraulic­he Daten aus IT-Verzeichni­ssen zu kopieren, zu denen sonst nur IT-Mitarbeite­r Zugriff haben. Wie das geschehen konnte, werde noch untersucht. IT-Administra­toren entdeckten das Datenleck bereits vor sechs Wochen. Der kompromitt­ierte Server sei besonders gesichert worden. Die Universitä­t erstattete unverzügli­ch Anzeige. Das Thüringer Landeskrim­inalamt (LKA) ermittelt wegen des „Verdachts des illegalen Ausspähens und Veränderun­gen von Daten“. Mit der Anzeige habe man sich bewusst dagegen entschiede­n, einen eventuelle­n Imageschad­en durch Vertuschun­g zu verhindern. Vielmehr wolle die Uni ein gutes Beispiel geben, sagte Romy Weinhold. Nicht selten kommt es vor, dass Unternehme­n, die Opfer von Hackerangr­iffen werden, diese aus Imagegründ­en nicht den Ermittlung­sbehörden mitteilen. Auch das LKA gehe von einer Dunkelziff­er aus. Nach Angaben der Nachrichte­nagentur dpa zählte die Thüringer Polizei im vergangene­n 593 Hackerangr­iffe, in denen Daten illegal ausgespäht oder abgefangen wurden.

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