Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Gehälter sollen schnell bezahlt werden
Beim FC Rot-Weiß nahmen Sachwalter und Sanierungsberater am Montag ihre Arbeit auf. Mittwochspiel gegen Osnabrück fällt aus
Erfurt. Unfreiwillig spielfrei bleibt der Fußball-Drittligist FC Rot-Weiß Erfurt am morgigen Mittwoch. Das angesetzte Nachholspiel gegen den VfL Osnabrück musste abgesagt werden. Die zuständige Platzkommission stellte am gestrigen Montag bei einer Platzbegehung die Unbespielbarkeit des Rasens im Steigerwaldstadion fest. Wann die Begegnung nachgeholt wird, ist noch offen. Somit sind die Erfurter aller Voraussicht nach am kommenden Sonnabend gefordert, wenn Fortuna Köln mit dem Ex-Rot-Weißen Christoph Menz zu Gast ist (14 Uhr).
Abseits des Platzes muss der Verein weitere Probleme in den Griff bekommen, arbeitet aber an deren Lösung. Wie unsere Zeitung erfuhr, warten Spieler wie Angestellte noch immer auf das Februar-Gehalt, welches eigentlich am 15. Februar hätte gezahlt werden müssen. Einer Gesprächsrunde mit dem Sachwalter Volker Reinhardt sowie Sanierungsberater Marko Harraß am Montag soll heute eine Sitzung folgen, auf der mögliche neue Lösungsmöglichkeiten präsentiert werden, damit die ausstehenden Gelder transferiert werden.
Rot-Weiß-Präsident Frank Nowag und Vizepräsident Knut Herber wollten sich hierzu wie auch zur Causa Stefan Krämer auf Nachfrage nicht äußern. Dem Ex-Trainer schuldet der Verein noch Geld, welches dieser auf dem Arbeitsgericht einklagen will. Sie verwiesen auf „Kommunikationsberater“HansJoachim von Wartenberg, der dem Verein ab sofort medial zur Seite steht. Dieser erklärte, dass zurzeit noch nichts vermeldet werden könne und sich die Sache in einem Klärungsprozess befände. Fest steht, dass die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Belegschaft vorbereitet wird. Mit dem Insolvenzgeld sind die Löhne und Gehälter für drei Monate (Februar, März, April) gesichert. Danach werden diese aus der Insolvenzmasse gezahlt.
Jedoch gibt es auch gute Nachrichten. Reinhardt, der vom Gericht zugleich als Gutachter eingesetzt wurde, verschafft sich in den kommenden Tagen einen Überblick über die wirtschaftliche Situation des Vereins. Er sieht bereits aussichtsreiche Fortführungs- und Sanierungschancen. „Es geht jetzt darum, die richtigen Schritte zur Fortführung des Spiel- und des Geschäftsbetriebes in die Wege zu leiten und eine solide Basis für die nachhaltige Sanierung des Traditionsvereins Rot-Weiß Erfurt zu schaffen. Hierbei müssen die Interessen der Gläubiger gewahrt bleiben.“Eine Auflösung des Vereins scheint damit zum Tisch – und die Hoffnung größer, in der Regionalliga an den Start gehen zu können.
Sachwalter Reinhardt sieht gute Sanierungschancen