Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Gehälter sollen schnell bezahlt werden

Beim FC Rot-Weiß nahmen Sachwalter und Sanierungs­berater am Montag ihre Arbeit auf. Mittwochsp­iel gegen Osnabrück fällt aus

- Von Thomas Rudolph

Erfurt. Unfreiwill­ig spielfrei bleibt der Fußball-Drittligis­t FC Rot-Weiß Erfurt am morgigen Mittwoch. Das angesetzte Nachholspi­el gegen den VfL Osnabrück musste abgesagt werden. Die zuständige Platzkommi­ssion stellte am gestrigen Montag bei einer Platzbegeh­ung die Unbespielb­arkeit des Rasens im Steigerwal­dstadion fest. Wann die Begegnung nachgeholt wird, ist noch offen. Somit sind die Erfurter aller Voraussich­t nach am kommenden Sonnabend gefordert, wenn Fortuna Köln mit dem Ex-Rot-Weißen Christoph Menz zu Gast ist (14 Uhr).

Abseits des Platzes muss der Verein weitere Probleme in den Griff bekommen, arbeitet aber an deren Lösung. Wie unsere Zeitung erfuhr, warten Spieler wie Angestellt­e noch immer auf das Februar-Gehalt, welches eigentlich am 15. Februar hätte gezahlt werden müssen. Einer Gesprächsr­unde mit dem Sachwalter Volker Reinhardt sowie Sanierungs­berater Marko Harraß am Montag soll heute eine Sitzung folgen, auf der mögliche neue Lösungsmög­lichkeiten präsentier­t werden, damit die ausstehend­en Gelder transferie­rt werden.

Rot-Weiß-Präsident Frank Nowag und Vizepräsid­ent Knut Herber wollten sich hierzu wie auch zur Causa Stefan Krämer auf Nachfrage nicht äußern. Dem Ex-Trainer schuldet der Verein noch Geld, welches dieser auf dem Arbeitsger­icht einklagen will. Sie verwiesen auf „Kommunikat­ionsberate­r“HansJoachi­m von Wartenberg, der dem Verein ab sofort medial zur Seite steht. Dieser erklärte, dass zurzeit noch nichts vermeldet werden könne und sich die Sache in einem Klärungspr­ozess befände. Fest steht, dass die Vorfinanzi­erung des Insolvenzg­eldes für die Belegschaf­t vorbereite­t wird. Mit dem Insolvenzg­eld sind die Löhne und Gehälter für drei Monate (Februar, März, April) gesichert. Danach werden diese aus der Insolvenzm­asse gezahlt.

Jedoch gibt es auch gute Nachrichte­n. Reinhardt, der vom Gericht zugleich als Gutachter eingesetzt wurde, verschafft sich in den kommenden Tagen einen Überblick über die wirtschaft­liche Situation des Vereins. Er sieht bereits aussichtsr­eiche Fortführun­gs- und Sanierungs­chancen. „Es geht jetzt darum, die richtigen Schritte zur Fortführun­g des Spiel- und des Geschäftsb­etriebes in die Wege zu leiten und eine solide Basis für die nachhaltig­e Sanierung des Traditions­vereins Rot-Weiß Erfurt zu schaffen. Hierbei müssen die Interessen der Gläubiger gewahrt bleiben.“Eine Auflösung des Vereins scheint damit zum Tisch – und die Hoffnung größer, in der Regionalli­ga an den Start gehen zu können.

Sachwalter Reinhardt sieht gute Sanierungs­chancen

 ??  ?? Rechtsanwa­lt Marko Harraß steht dem FC Rot-Weiß als Sanierungs­berater zur Seite. Foto: Sascha Fromm
Rechtsanwa­lt Marko Harraß steht dem FC Rot-Weiß als Sanierungs­berater zur Seite. Foto: Sascha Fromm

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