Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Autos und Motorräder erhalten in Etzelsbach den Segen
280 Vier- und 20 Zweiräder vor der Wallfahrtskapelle Etzelsbach. Schutz des heiligen Christopherus erbeten
Etzelsbach.
„Gott sei Dank stehen wir jetzt im Trockenen“, sagte Monsignore Franz-xaver Stubenitzky am Sonntag zu Beginn der Andacht anlässlich der Fahrzeugsegnung in Etzelsbach. In der Nacht zuvor hatte es wie aus Kübeln gegossen. Nun hatten sich bei bestem Wetter 300 Menschen vor der Marienkapelle versammelt. Um die 280 Pkw standen auf der angrenzenden Wiese. Zum Leitsatz „Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell“sprach der Geistliche passend zum Anlass über den für viele Menschen heiß ersehnten Urlaub. „Auch wenn die Sehnsucht groß ist, die Umstellung auf den Ferienmodus klappt nicht immer automatisch“, so Stubenitzky.
Manche Menschen suchten für ihre Ferien eine vertraute Umgebung, wo sie sich aufgehoben fühlten und loslassen könnten. „Sie begeben sich über Jahre immer wieder an denselben Ort. Das Vertraute gibt ihnen den Rahmen, um auszuspannen und
„So viele Fahrzeuge habe ich lange nicht segnen dürfen.“
Monsignore Franz-xaver Stubenitzky der am Strand entlang ging und ein Kind sah, das im Sand in eine Kuhle mit einer Muschelschale Wasser füllte. Auf die Frage Augustinus´ an das Kind, was es tue, antwortete es ihm, dass es das Meer in die Kuhle fülle. Augustinus sagte dem Kind, dass es das Meer so niemals in die Kuhle füllen könnte, worauf dieses erwiderte: „Und so wirst du auch nie das Geheimnis Gottes ergründen“.
Stubenitzky sprach auch von der Gastfreundschaft, die den Menschen auf Reisen zuteil werde. Gastfreundschaft rechne nicht – sie sei großzügig, so der Pfarrer. Anschließend erbat Stubenitzky den Segen des heiligen Christopherus, der als Schutzpatron der Reisenden verehrt wird, und segnete die zahlreichen Autos, Motorräder und Fahrräder. Mit dem war auch Gerhard Konrad aus Heiligenstadt gekommen. „Meine Frau ist mit dem Auto hier. Ich habe das Fahrrad genommen. Nicht zuletzt wegen des massiven Fahrzeugverkehrs ist man immer Gefahren ausgesetzt. So erbitten wir hier vom heiligen Christopherus den Segen“, meinte der Heiligenstädter. Und Willi Schuster aus Beuren, der mit acht Freunden in Etzelsbach war, meinte: „Wir sind allesamt mit Motorrädern hier und kommen jedes Jahr. Bei dem schönen Wetter heute haben wir gleich mal eine Ausfahrt gemacht. Motorradfahrer leben gefährlicher als Autofahrer, weil sie keine Knautschzone haben. Also brauchen wir den Schutz von oben noch dringender.“Monsignore Stubenitzky staunte ob der vielen Fahrzeuge. „So viele Fahrzeuge habe ich lange nicht segnen dürfen. Schön, dass das Vertrauen da ist. Ich wünsche Ihnen eine gute Fahrt, und dass Sie heil zu Hause ankommen“, verabschiedete sich der Pfarrer.