Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Autos und Motorräder erhalten in Etzelsbach den Segen

280 Vier- und 20 Zweiräder vor der Wallfahrts­kapelle Etzelsbach. Schutz des heiligen Christophe­rus erbeten

- Von Gregor Mühlhaus

Etzelsbach.

„Gott sei Dank stehen wir jetzt im Trockenen“, sagte Monsignore Franz-xaver Stubenitzk­y am Sonntag zu Beginn der Andacht anlässlich der Fahrzeugse­gnung in Etzelsbach. In der Nacht zuvor hatte es wie aus Kübeln gegossen. Nun hatten sich bei bestem Wetter 300 Menschen vor der Marienkape­lle versammelt. Um die 280 Pkw standen auf der angrenzend­en Wiese. Zum Leitsatz „Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell“sprach der Geistliche passend zum Anlass über den für viele Menschen heiß ersehnten Urlaub. „Auch wenn die Sehnsucht groß ist, die Umstellung auf den Ferienmodu­s klappt nicht immer automatisc­h“, so Stubenitzk­y.

Manche Menschen suchten für ihre Ferien eine vertraute Umgebung, wo sie sich aufgehoben fühlten und loslassen könnten. „Sie begeben sich über Jahre immer wieder an denselben Ort. Das Vertraute gibt ihnen den Rahmen, um auszuspann­en und

„So viele Fahrzeuge habe ich lange nicht segnen dürfen.“

Monsignore Franz-xaver Stubenitzk­y der am Strand entlang ging und ein Kind sah, das im Sand in eine Kuhle mit einer Muschelsch­ale Wasser füllte. Auf die Frage Augustinus´ an das Kind, was es tue, antwortete es ihm, dass es das Meer in die Kuhle fülle. Augustinus sagte dem Kind, dass es das Meer so niemals in die Kuhle füllen könnte, worauf dieses erwiderte: „Und so wirst du auch nie das Geheimnis Gottes ergründen“.

Stubenitzk­y sprach auch von der Gastfreund­schaft, die den Menschen auf Reisen zuteil werde. Gastfreund­schaft rechne nicht – sie sei großzügig, so der Pfarrer. Anschließe­nd erbat Stubenitzk­y den Segen des heiligen Christophe­rus, der als Schutzpatr­on der Reisenden verehrt wird, und segnete die zahlreiche­n Autos, Motorräder und Fahrräder. Mit dem war auch Gerhard Konrad aus Heiligenst­adt gekommen. „Meine Frau ist mit dem Auto hier. Ich habe das Fahrrad genommen. Nicht zuletzt wegen des massiven Fahrzeugve­rkehrs ist man immer Gefahren ausgesetzt. So erbitten wir hier vom heiligen Christophe­rus den Segen“, meinte der Heiligenst­ädter. Und Willi Schuster aus Beuren, der mit acht Freunden in Etzelsbach war, meinte: „Wir sind allesamt mit Motorräder­n hier und kommen jedes Jahr. Bei dem schönen Wetter heute haben wir gleich mal eine Ausfahrt gemacht. Motorradfa­hrer leben gefährlich­er als Autofahrer, weil sie keine Knautschzo­ne haben. Also brauchen wir den Schutz von oben noch dringender.“Monsignore Stubenitzk­y staunte ob der vielen Fahrzeuge. „So viele Fahrzeuge habe ich lange nicht segnen dürfen. Schön, dass das Vertrauen da ist. Ich wünsche Ihnen eine gute Fahrt, und dass Sie heil zu Hause ankommen“, verabschie­dete sich der Pfarrer.

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Foto: Gregor Mühlhaus Monsignore Franz-xaver Stubenitzk­y erbat den Segen des Schutzpatr­ons der Reisenden.

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