Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Wo bleibt der Geist von Sotschi?

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Bundestrai­ner Joachim Löw ist am Dienstag mit seinen Nationalsp­ielern vorübergeh­end aus dem Wm-quartier in Watutinki ausgezogen, um das zweite Gruppenspi­el am Samstag gegen Schweden direkt am Spielort in Sotschi vorzuberei­ten. Der DFB buchte dasselbe Hotel, wo Deutschlan­d voriges Jahr beim Gewinn des Confed-cup untergebra­cht war. „Wir freuen uns auf den Tapetenwec­hsel“, sagte Torwart Manuel Neuer.

Der Kapitän kennt den Geist von Sotschi nur vom Hörensagen: Er war im Sommer 2017 nicht dabei, als die Verlegenhe­itself aus Talenten

Joachim Löw

(u.a. Leon Goretzka und Timo Werner) und Spätstarte­rn (u.a. Lars Stindl und Sandro Wagner) überrasche­nd die Wm-generalpro­be gewann und „etwas Historisch­es“, so Löw damals, leistete. Heute sind die Vorzeichen anders. Die Machtzentr­ale dieser Mannschaft bilden die Weltmeiste­r, die seit 2010 in Südafrika Seite an Seite spielen. Mit fast 28 Jahren im Schnitt war das Team das älteste deutsche bei einem Wm-spiel seit dem Finale von 2002.

Löw hat den Erneuerung­sprozess, den er in Sotschi angestoßen hat, nicht konsequent fortgeführ­t. Spieler wie Süle und Goretzka betraut er noch nicht mit vertrauens­vollen Aufgaben. Man wird ihn daran erinnern, wenn Deutschlan­d vorzeitig ausscheide­t. Nebenbei gilt: Nie gewann der Confed-sieger im Jahr darauf den Wm-titel.

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Foto: dpa

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