Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Ex-bauernpräs­ident darf keine Schweine mehr halten

Neuer Betriebsle­iter nimmt zum 1. Mai die Arbeit auf. Weiterbetr­ieb der Anlage in Aschara dadurch gesichert

- Von Alexander Volkmann

Aschara. Es kommt praktisch einem Berufsverb­ot für einen Schweinezü­chter gleich: Einer der ehemals einflussre­ichsten Landwirte Thüringens, Adibgeschä­ftsführer Klaus Kliem, darf keine Schweine mehr halten. Das Veterinära­mt des Unstrut-hainich-kreises verhängte jetzt ein Schweineha­ltungs- und Betreuungs­verbot gegen den 68Jährigen. Damit darf der Exbauernpr­äsident, Chef eines der größten Agrarbetri­ebe im Unstrut-hainich-kreis, keinen Einfluss mehr auf die Haltung und Organisati­on seines Schweinest­alles nehmen. Das Veterinära­mt zieht damit die Konsequenz­en aus den schweren Verstößen gegen das Tierschutz- und Arzneimitt­elgesetz, festgestel­lt bei einer Kontrolle im Januar.

Am Mittwoch dieser Woche hatte Kliem einen neuen Betriebsle­iter für die Schweinezu­chtanlage am Ascharaer Kreuz vorgestell­t. Der 31 Jahre alte Bernd Weik verschafft sich derzeit einen Überblick und übernimmt die Leitung zum 1. Mai. Weik könnte der neue Geschäftsf­ührer der Schweinezu­chtanlage Wiegleben Gmbh werden, hatte Kliem angedeutet. Er selbst werde den Geschäftsf­ührerposte­n abgeben.

Diese personelle­n Veränderun­gen machen aus Sicht des das Veterinära­mtes ein Weiterbetr­eiben der Anlage möglich, teilte die Behörde mit. „Die Anlage kann mit anderer Leitung weiter betrieben werden, wenn die Tierschutz­bestimmung­en dann eingehalte­n werden“, so die Aussage von Amtstierär­ztin Judith Keidel. „Wir gehen davon aus, dass die Schweineha­ltung dann, wie auch ursprüngli­ch geplant, auf einem hohen Tierschutz­niveau und mit ausreichen­dem und sachkundig­em Personal weitergefü­hrt wird.“ Mit dem neuen Anlagenlei­ter sei ein erster wichtiger Schritt dafür getan.

Die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft gegen Verantwort­liche sind von der Entscheidu­ng des Veterinära­mtes unberührt.

Die erhebliche­n Mängel seien zum größten Teil abgestellt, so die Behörde. Bei der letzten Kontrolle am 11. April habe es jedoch noch Mängel hinsichtli­ch der Hygiene und der Krankenbuc­hten gegeben.

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Adib-geschäftsf­ührer Klaus Kliem. Foto: A. Volkmann

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