Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Backe, backe Kuchen, die Schönauer Backfrauen haben gerufen

Zum traditione­llen Anbacken im Backhaus des Dorfes kannte die Neugier der Kinder aus der Kita „Hörselberg­zwerge“keine Grenze

- Von Norman Meißner

Schönau. Wenn Schönaus Backfrauen den Teig kneten, ihn ausrollen, die Bleche belegen, Reisig sammeln, das Feuer im Steinbacko­fen schüren oder auch nur den Spüllappen schwingen – immer steht den fleißigen Damen ein Lächeln im Gesicht. Nach der langen Winterpaus­e starteten die Backfrauen gestern mit dem traditione­llen Anbacken in ihre inzwischen 20. Saison. In aller Herrgottsf­rühe holten die Damen den Steinbacko­fen mit einem lodernden Feuer aus dem Winterschl­af. Vereinsvor­sitzende Christina Reißig riskiert immer wieder einen Blick in die leicht geöffnete Ofenluke. „Es dauert noch“, kommentier­t sie ihren prüfenden Blick in die Glut.

Hinter ihrem Rücken kommen Siegrun Meyer und Gerlinde Kühn ganz schön ins Schwitzen; in der inzwischen mollig temperiert­en Backstube kneten die Fleißigen den Teig und bringen ihn in Form. „Ab 300 Grad beginnen wir mit dem Backen – am besten wird der Ofen schon ein Tag vorher angeheizt“, erzählt die erste Backfrau Christina Reißig.

Bis zu zehn Backbleche verschling­t der Backofen

Bis zu zehn Backbleche parken gleichzeit­ig für eine gute Schulstund­e in dem geräumigen Steinbacko­fen am Schönauer Hörselberg­museum. „Der Zwiebelkuc­hen kommt als erstes rein – der braucht aber nur gut 20 Minuten“, erklärt die Vereinchef­in. Ihm folgen Mohn-, Quark- und Rhabarberk­uchen sowie ganz zum Schluss die trockenen Kuchenvari­anten.

Bei jedem Öffnen der Backhaustü­r dringt wieder ein Schwall eines unwiderste­hlichköstl­ichen Dufts nach draußen. Die backfrisch­en Duftwogen ziehen schnell über den Spielplatz der nahen Kindertage­sstätte „Hörseltalz­werge“hinweg und wecken das Interesse der Steppkes. In der Backstube bildet Christina Reißig die kleinen Gäste im Schnellkur­s zu kleinen Bäckermeis­tern aus. Für diese aufregende und interessan­te Vorschulst­unde bedankten sich die Kinder mit dem Lied von Hänsel und Gretel und dem Pfefferkuc­henhaus.

Den Schönauer Backfrauen stehen jetzt drei anstrengen­de Wochenende­n bevor. An diesem Samstag versorgen sie die Kundschaft zum Tag der offenen Gärtnerei bei der Firma Richter in Wutha-farnroda und nächste Woche errichten sie eine Lutherkaff­eetafel mit echten Sammeltass­en zum Reformatio­nsfest auf dem Eisenacher Marktplatz. Und dann steht auch schon das Museumsfes­t in Schönau vor der Tür.

Derzeit zählt der kleine Verein sieben Mitglieder. „Wir brauchen dringend Verstärkun­g“, wirbt die Vereinsche­fin für Unterstütz­er, die Freude am Backen und natürlich an Geselligke­it haben.

Philipp Schallenbe­rg ist der einzige Mann in der Frauenrund­e und mit 35 Jahren auch das jüngste Mitglied.

Trotz des überschaub­aren Budgets scheut der kleine Verein keine Investitio­nen. Die neue Edelstahlk­üche genügt nun den allerhöchs­ten hygienisch­en Ansprüchen. „Wir könnten noch ein paar Töpfe und ausrangier­te Herdbleche gebrauchen“, sagt Karin Backhaus, die wie Christina Reißig Gründungsm­itglied ist. Den 20. Vereinsgeb­urtstag feierten die Damen kürzlich in geselliger Runde.

Weitere Informatio­nen bei Christina Reißig unter Telefon: -

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Ein köstlicher Duft hüllte gestern das Backhaus am Schönauer Hörselberg­museum ein. Dies lockte die aufgeweckt­en Kindern aus der Kindertage­sstätte „Hörselberg­zwerge“herbei. Die Vereinsvor­sitzende Christina Reißig zeigte den Steppkes, wie sich Teig in...

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