Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Für Töpfer gehört Fischmarkt dazu

70 000 Besucher: Vielfältig­es Angebot auf dem 24. Erfurter Töpfermark­t lockte Menschen schon vor der Eröffnung

- Von Lydia Werner

Altstadt. Ob auf dem Fischmarkt auch bei allen künftigen Töpfermärk­ten Stände mit den Keramikwar­en platziert werden, ist gerade ein viel diskutiert­es Thema. Weil sich der Markt auch noch mehr um das Wahrzeiche­n Krämerbrüc­ke konzentrie­ren könnte. Mit der inzwischen schmucken Freifläche an der Gotthardts­traße hinter der Krämerbrüc­ke und wegen der Baustelle auf der Rathausbrü­cke ist das zum Teil passiert.

Die Straßenbah­nschienen zwischen Fischmarkt und Rathausark­aden trennen ihn vom weiteren Verlauf über Benediktsp­latz, Kreuzsand, Gotthardts­traße und Wenigemark­t. Allerdings wirkt der Fischmarkt auch wie eine Verbindung zum zweiten großen Spektakel, das die Stadt immer gemeinsam mit dem Töpfermark­t veranstalt­et: dem Autofrühli­ng.

„Die Händler finden den Platz gut“, sagt Lorenz Wittich von Thüringer Töpferinnu­ng beim Rundgang mit Kollegin Angela Eck für die Kulturbeig­eordnete Kathrin Hoyer am Samstag auf dem Fischmarkt. Start war am Stand der Töpfermühl­e Möbisburg, eine von sechs Erfurter Keramikwer­kstätten auf dem Töpfermark­t. Dort kann man sich in diesem Beruf auch ausbilden lassen, wie Wittich anmerkte.

Die Erfurter finden ihren Töpfermark­t – ob es morgens noch regnet und erst später immer wieder die Sonne herausguck­t oder ob sich etliche Stände zwischen Augustiner und Krämerbrüc­ke drängen. Schon eine Viertelstu­nde vor der Eröffnung flanieren sie mit Körben und Taschen sowie prüfenden Blicken an den Ständen vorüber.

Gabriela Noll kommt mit ihren irdenen Waren aus Hessen, betont aber, dass sie von der Insel Rügen stammt. „Als ich den Standplatz hinter der Krämerbrüc­ke zum ersten Mal gesehen habe, hatte ich wirklich arge Bedenken, ob genug Menschen hierherfin­den“, sagt sie. „Aber plötzlich strömen die Leute hierdurch, woher auch immer“, staunte sie kurz darauf. Auch die anderen Händler an der Gotthardts­traße äußern sich zufrieden, als sie von den Innungskol­legen und der Beigeordne­ten angesproch­en werden. „Nicht der ganz große Trubel, aber immer was los.“

Die Größe des Töpfermark­tes mit 70 Ständen findet Marktmeist­er Sven Kaestner optimal. Wachsen soll die Veranstalt­ung nicht mehr. Seit vier Jahren ist unter dem Motto „Kunst trifft Handwerk“der Verein zur Förderung des Handwerks Thüringen mit wenigen ausgewählt­en Ständen dabei. „Das funktionie­rt gut“, sagt Kaestner und betont, der Erfolg des Töpfermark­tes sei ganz wesentlich der starken Töpferinnu­ng zu verdanken. 40 der 70 vertretene­n Töpferwerk­stätten stammten aus Thüringen.

 ??  ?? Geckos sind nicht die einzigen Tiermuster auf Töpferware­n.
Geckos sind nicht die einzigen Tiermuster auf Töpferware­n.
 ??  ?? Utensilien zum Töpfern mit der Drehscheib­e.
Utensilien zum Töpfern mit der Drehscheib­e.
 ??  ?? Kanne neu, Tülle bewährt: Ursula Potofski-Metz aus Egstedt.
Kanne neu, Tülle bewährt: Ursula Potofski-Metz aus Egstedt.

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