Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Der Kirchentag – eine Bühne für die Politik

In Berlin verspricht Kanzlerkan­didat Schulz einen fairen Wahlkampf

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Berlin. Keine Pause für politisch interessie­rte Kirchentag­sbesucher: Barack Obama und Angela Merkel waren gerade weg, da kam SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz. Im Berliner Dom rief er am Freitag zur Verteidigu­ng der Demokratie auf: „Wer gegen unsere Demokratie vorgeht, gegen den müssen wir vorgehen.“

Szenenappl­aus gab es für seine Absage an einen auf der persönlich­en Ebene geführten Wahlkampf. Er werde in der Sache hart diskutiere­n, so Schulz, doch was sich in den USA abgespielt habe, dürfe hier nicht passieren. „Meine Konkurrent­en sind nicht meine Feinde“, sagte Schulz, „sie sind Wettbewerb­er im politische­n Diskurs.“Seinen Glauben charakteri­sierte er so: „Ich bin ein passiver Katholik.“

Die Kanzlerin war am Donnerstag mit Barack Obama aufgetrete­n. Vor 70 000 Besuchern lobte der ehemalige US-Präsident Merkel, die „hervorrage­nde Arbeit in Deutschlan­d und der ganzen Welt“leiste, und erzählte vom Leben nach der Präsidents­chaft. Er verteidigt­e die Zunahme der US-Drohnenang­riffe während seiner Amtszeit: „Manchmal haben meine Entscheidu­ngen zum Tod von Zivilisten geführt, weil es Fehler gab. Aber es gab keine anderen Wege, um an Terroriste­n zu kommen.“ Merkel rechtferti­gte Abschiebun­gen: Angesichts vieler Flüchtling­e ohne Bleiberech­t gelte es, schnell Asylentsch­eidungen zu treffen. (tma/ck)

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„Ich bin ein passiver Katholik“: Martin Schulz (SPD). Foto: Zick
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