Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Drei neue Stromzapfsäulen: Das Netz im Landkreis wird dichter
Stadtwerke Bad Langensalza stellen erstmals Elektro-tankstellen auf. In Mühlhausen gibt es bereits drei, eine weitere steht an der Thiemsburg
Landkreis. Das Netz mit Ladesäulen für Elektro-autos im Landkreis soll in diesem Jahr dichter werden. Drei E-zapfsäulen wollen die Stadtwerke Bad Langensalza (SWL) aufstellen. Das kündigten die Geschäftsführer Constanze Reppin und Frank Nickel im Gespräch mit unserer Zeitung an.
Bei den Ladesäulen für Eautos betreten die Stadtwerke Neuland: Bislang gibt es in der näheren Region Bad Langensalza nur eine: Auf dem Wanderparkplatz der Thiemsburg im Hainich. Die wurde im Oktober 2015 in Betrieb genommen, speziell für Besucher des Nationalparks. Betrieben wird sie allerdings von der Thüringer Energie AG. Der Ladepunkt bietet zwei Steckdosen für Autos und zwei für Elektrofahrräder.
Die Stromtankstelle im Hainich ist Bestandteil eines thüringenweiten Projektes, das die Elektromobilität im Allgemeinen und den elektromobilen Tourismus im Besonderen fördern soll. Dazu gehören beispielsweise auch zwei am Eisenacher Bahnhof stationierte E-autos, die man ausleihen kann.
Die drei neuen Säulen in der Kurstadt sollen an Plätzen stehen, die ebenfalls Bezug zum Tourismus haben. Am Parkplatz der Friederikentherme und am Parkplatz am Wiebeckplatz, dem sogenannten „Bombenfleck“sind Schnellladesäulen geplant. Am Harth-haus, im Wald an der Grenze zum Wartburgkreis soll eine weitere Stromzapfanlage stehen. Bei den innerstädtischen Standorten habe man solche gewählt, die von vielen Autos angefahren würden, sagen Frank Nickel und Constanze Reppin. Beim Harth-haus rechne man mit einer längern Verweildauer von Besuchern, so dass sich das Auftanken dort ebenfalls lohne.
Noch gebe es wenig E-autos, aber die Infrastruktur dafür müsse wachsen. Auch die drei Säulen sind Teil eines landesweiten Projekts: Dafür haben sich 32 Thüringer Stadtwerke und Energieversorger zusammengetan. Sie planen ein einheitliches Netz von Stromtankstellen. Rund sechs Millionen Euro sollen in den nächsten drei Jahren investiert werden, um 370 Ladesäulen aufzustellen, wie die Teag Anfang des Jahres mitteilte. Neben gemeinsamen technischen Standards für die Ladesäulen soll auch ein einheitliches Zugangs- und Bezahlsystem per Ladekarten das Stromtanken erleichtern. Die erste neue Ladestation des Netzes ging im Januar am Gelände der Landesgartenschau in Apolda offiziell in Betrieb. Thüringen ist nach Angaben der Teag das erste Bundesland, das flächendeckend über ein solches Ladenetz auf einem einheitlichen technischen Standard verfügen werde. Die Investitionskosten teilen sich Stadtwerke, Land und Bund. Als Standorte wurden größere Einkaufsmärkte, Sport- und Freizeitzentren, Raststätten, Bahnhöfe oder Ausflugsziele ausgewählt. Die Ladestationen sollen maximal 30 Kilometer entfernt voneinander liegen.
Bisher nur wenig Elektrofahrzeuge
In Mühlhausen gibt es bereits drei Ladesäulen für Elektroautos. Die erste stand auf dem Gelände der Stadtwerke in der Windeberger Landstraße. Ende 2014 nahmen die Stadtwerke eine zweite in Betrieb, am Rewemarkte an der Krümme. Eine dritte gehört zum Euronicsmarkt von Eckhard Moschcau in der Ammerschen Landstraße. Noch ist der Bedarf gering: 19 Elektroautos gibt es im Unstruthainich-kreis, 300 sind es in ganz Thüringen. Doch die Zahl wird in Zukunft erheblich steigen, sind sich Experten sicher. Auch eine gute Lade-infrastruktur soll dazu beitragen.