Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Seebacher Turmfalken bekommen ihren ersten Ring

Die zwei Wochen alten Jungvögel hausen im Turm der Johanniski­rche. Fünf Tiere waren geschlüpft

- Von Victoria Augener

Elke Breitbarth (51), Angestellt­e aus Oberdorla: Ich engagiere mich bei der Lebensbrüc­ke. Am Montag, 10. Juli, veranstalt­en wir um 14.30 Uhr im Café Kaos in der Feldstraße in Mühlhausen eine offene Kaffeerund­e, auf der Werner Götze zum Thema Stoffwechs­el spricht. Dazu heißen wir immer gerne neue Teilnehmer willkommen. Foto: Daniel Volkmann Seebach. Joachim Blank greift beherzt in den Korb und legt den Vogel behutsam in die Hände von Junior-ranger Amon Baczinski. Seit zwei Jahren ist der nun 10-Jährige schon bei dem bundesweit­en Programm dabei, das Kindern und Jugendlich­en die Arbeit von Rangern in Naturfläch­en wie dem Nationalpa­rk Hainich näher bringt. Noch zwei weitere junge Ranger und ein Elternteil sind dabei, um das Beringen der Turmfalken zu verfolgen. Auch Tierpflege­rin Juliane Ballmer und Hansmartin Menge, Bürgermeis­ter von Weinbergen und Mitglied des Vereins der Freunde der Vogelschut­zwarte, sind in diesem Donnerstag­abend anwesend, um die Prozedur zu begleiten. Joachim Blank ist Diplombiol­oge und als Beringer im und um den Hainich tätig. Während er dem Vogel den Ring anlegt, hält Amon den jungen Falken fest in beiden Händen. Der Schüler stellt Fragen und zeigt sein ornitholog­isches Fachwissen. Auch beim Wiegen des Jungvogels assistiert er, legt ihn vorsichtig in einen Stoffbeute­l, befestigt daran die Hängewaage und liest den Wert ab. 197 Gramm hat der erste Falke – der kleinste von insgesamt fünf Jungen, die gerade im Turm der Johanniski­rche ansässig sind. Ein weiterer war zu schwach und wurde zur Nahrungsre­serve seiner Geschwiste­r. „Sie sehen alle zufrieden und satt aus“, sagt Joachim Blank mit einem Blick in den Korb und verweist auf den gefüllten Kropf des Jungvogels in den Händen des Junior-rangers. Auch die Flügelspan­nweite von 68 Millimeter ist passabel, so dass der mit Flaum bedeckte Turmfalke wieder in den Korb gesetzt werden kann. „So, wie er drin liegt, hat er bestimmt Angst“, mutmaßt Menge von dem schief dreinschau­enden Vogel, doch Blank entgegnet „Nein, der ist ganz lässig.“Der piepsige Protest der Jungvögel verklingt schnell und die Junior-ranger zeigen keine Scheu im Umgang mit den Kleinen. In erster Linie seien die Jungfalken natürlich weich anzufassen, anderersei­ts lernen die Schüler so auch abseits des Unterricht­s Wertvolles über die Pflege heimischer Tiere. Die Vogelberin­gung ist eine Standardme­thode der Ornitholog­ie und gibt Aufschluss über die Biologie wildlebend­er Vögel wie etwa ihr Zug- und Brutverhal­ten und kann einen etwaigen Bestandsrü­ckgang erklären. Beim Fund eines beringten Vogels sollten Finder die Identifizi­erungsdate­n umgehend der Beringungs­zentrale auf Hiddensee mitteilen.

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Stolz assistiert Amon Baczinski Achim Blank und Juliane Ballmer von der Vogelschut­zwarte beim Beringen, Wiegen und Vermessen der Turmfalken. Zuvor hatte Blank die Jungen aus ihrem Brutkasten im Glockentur­m der Kirche geholt, während die Altvögel zur...
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Die Junior-ranger sind begeistert von den flauschige­n Jungvögeln. Da die Ringe, die ihnen angelegt werden, sehr leicht sind, stören sie die Falken kaum. Die Daten, die durch die Beringung gesammelt werden können, sind von großem Wert.
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