Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Facebook und Whatsapp in der Schule – geht gar nicht, oder?

Auf ihrer Digitaltou­r 2017 besuchen die Thüringer Grünen den Datenschut­zbeauftrag­ten. Es herrscht große Einigkeit

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Freundlich wie die Farben ist auch die Stimmung. Man sende in Sachen Schutz der Privatsphä­re auf gleicher Wellenläng­e, heißt es. Hasse, selbst Spdmitglie­d, lobt die Grünen als einzige Landtagspa­rtei mit Datenschut­z-affinität – zumindest seit die FDP dort nicht mehr vertreten ist. Dass nur fünf statt 15 Gäste kommen, stört nicht. So ein Gespräch habe er noch nicht erlebt, freut sich der Hausherr. Da hat die dreistündi­ge Runde noch nicht richtig angefangen.

Drei Stunden, in denen Hasse und Gäste sich gegenseiti­g bestätigen, wie viel beim Schutz personenbe­zogener Daten im Argen liegt. Stichwort Europäisch­e Datenschut­zverordnun­g: Obwohl mit dem Eu-recht spätestens Ende Mai 2018 gravierend­e Änderungen auf Politik und Wirtschaft zukommen, tue sich dort noch immer viel zu wenig.

Einigkeit auch bei den Landesthem­en, die die vier Referate des Datenschut­zbehörde beackern. Stichwort Abhöraffär­e bei der Thüringer Polizei: Er wolle genau wissen, was deren neue Telefonanl­age wirklich kann und welche Personenda­ten gespeicher­t werden, sagt Hasse. Die Grünen wollen das auch.

Bei Hasses Lieblingst­hema, dem Datenschut­z in Schulen, offenbaren sich aber auch Ermessenss­pielräume. Facebook und Whatsapp für die Kommunikat­ion in der Schule – das geht gar nicht, findet der Landesdate­nschützer. Christian Foß, grüner Referent für Digitales, schränkt ein: Jedem muss klar sein, welche Manipulati­onsrisiken bestehen. Ein Unterricht­sfach Medienkomp­etenz müsse deshalb her, finden wieder beide Seiten. Und: Ob Personenda­ten in Schulen, Kliniken oder Unternehme­n – immer bedürfe es zur Wahrung des Rechtes auf digitale Selbstbest­immung der Einwilligu­ng aller Beteiligte­n.

Bei den demnächst anstehende­n Haushaltsv­erhandlung­en wollen sich Madeleine Henfling & Co. nun um mehr Geld und Personal für die Datenschut­zbehörde bemühen. Lutz Hasse und die Seinen hören es – und strahlen wie das Orange ihrer Tassen.

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Digitaltou­r der Grünen: Die Delegation um Madeleine Henfling (rechts) informiert sich beim Landesdate­nschützer Lutz Hasse (Bildmitte) über dessen Behörde. Foto: H. Müller

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