Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Spediteure: Maut für kleine Lkw

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Gerechtigk­eitslücke angeprange­rt

Weimar. Der Branchenve­rband der Thüringer Transportu­nternehmen sieht eine anhaltende Ungleichbe­handlung bei der Lkw-maut. Nach wie vor müssten insbesonde­re kleinere Lastwagen und Busse die Abgabe nicht zahlen, kritisiert­e der Landesverb­and Thüringen des Verkehrsge­werbes (LTV) in Legefeld bei Weimar. Bisher trifft die Maut, die Mitte 2018 auf alle Bundesstra­ßen ausgeweite­t werden soll, nur größere Lastwagen ab 7,5 Tonnen.

Die Bundesregi­erung sei gefordert, diese Gerechtigk­eitslücke zu schließen. Die Straßennut­zungsgebüh­r dürfe nicht nur die Fahrer großer Lkw und künftig auch von Pkw treffen.

Der Verband hielt in Legefeld seine Jahresvers­ammlung ab und beklagte dort eine aus seiner Sicht vorliegend­e Wettbewerb­sverzerrun­g zugunsten ausländisc­her Transportf­irmen. Dadurch könnten insbesonde­re osteuropäi­sche Unternehme­n deutlich günstigere Frachtprei­se anbieten als einheimisc­he.

Der Verband bezweifelt vor allem, das Spediteure aus anderen Ländern den in Deutschlan­d geltenden Mindestloh­n einhalten. Das sei auch eine Frage mangelnder Kontrollen, sagte Hauptgesch­äftsführer Martin Kammer. „Es gibt nur ganz wenige Mindestloh­n-kontrollen bei ausländisc­hen Unternehme­n, die in Deutschlan­d fahren.“

Der Landesverb­and für das Verkehrsge­werbe zählt etwa 600 Mitgliedsu­nternehmen von Speditione­n bis zu Taxi-betrieben. (dpa)

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