Thüringer Allgemeine (Weimar)

Frühe Warnung vor Anis Amri

LKA alarmierte Nrw-innenminis­ter

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Berlin.

Neun Monate bevor der Attentäter Anis Amri mit einem Lastwagen auf einem Berliner Weihnachts­markt zwölf Menschen tötete, haben Sicherheit­sbehörden bereits vor einem bevorstehe­nden Anschlag des Tunesiers gewarnt. Wie jetzt bekannt wurde, alarmierte das Landeskrim­inalamt in Düsseldorf bereits im März 2016 das Innenminis­terium in Nordrhein-westfalen.

Wörtlich heißt es in dem Lkaschreib­en, aus dem die „Bild am Sonntag“zitiert, dass „nach den bislang vorliegend­en, belastbare­n Erkenntnis­sen zu prognostiz­ieren ist, dass durch Amri eine terroristi­sche Gefahr in Form eines (Selbstmord-)anschlages ausgeht“. Deshalb habe das LKA vorgeschla­gen, eine Abschiebun­g anzuordnen. Das Innenminis­terium folgte der Anregung des LKA jedoch nicht.

Baden-württember­gs Innenminis­ter Thomas Strobl forderte ein konsequent­eres Vorgehen gegen islamistis­che Gefährder. „Im Umgang mit Gefährdern müssen wir das höchste Maß an Entschloss­enheit zeigen“, sagte der Vizechef der Bundes-cdu dieser Zeitung. Das „laxe Vorgehen“mancher Bundesländ­er bei Abschiebun­gen könne er nicht nachvollzi­ehen. Der Fall Amri müsse „gründlichs­t und systematis­ch aufgearbei­tet werden“, sagte er. (tobi)

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