Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
„Planung entspricht nicht dem Bedarf“
Kassenärztliche Vereinigung: Datenbasis für Niederlassung von Ärzten völlig unzureichend
WEIMAR. Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) appelliert anlässlich der „Woche der ambulanten Versorgung“an die Politik, die für die Niederlassung von Ärzten maßgebliche Bedarfsplanung an den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung auszurichten. Bisher basiere sie auf Zahlen von 1990 und statistischen Größen – beispielsweise der Verhältniszahl, wonach ein Hausarzt im Schnitt 1671 Einwohner betreuen darf. „Das führt allerdings zu Absurditäten“, sagt Veit Malolepsy, Sprecher der KVT. So sei derzeit im östlichen Kyffhäuserkreis kein einziger Hausarztsitz frei, während im westlichen Teil des Kreises gleich drei Sitze vakant seien. Dabei lägen die Orte, die Vertragsärzte im Osten dieses Landkreises betreuen müssen, weit auseinander und seien dünner besiedelt. Nicht berücksichtigt würden in der Planung zudem Faktoren wie die Altersstruktur, die im Osten generell dazu führte, dass Ärzte ein Drittel mehr Patienten behandeln als ihre Kollegen im Westen.
„Es geht nicht um das, was Patienten gern hätten, sondern um die tatsächlichen Bedarfe“, konkretisiert der Kvt-sprecher.