Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Treffurt hält am Zeitplan fest
Gebietsreform: Bürgermeister Reinz tritt Befürchtungen entgegen, Freibäder infrage zu stellen
TREFFURT. Stetes Thema auf den Sitzungen des Treffurter Stadtrates ist die Gebietsreform. Bürgermeister Michael Reinz (parteilos) erläuterte kurz, wie der aktuelle Stand ist. Diesmal resümierte er, dass fast jeden Tag etwas Neues verkündet wird und ließ im Nachhinein wissen, dass er sich zu den Verhandlungen der Gemeinden Frankenroda, Hallungen, Nazza und Ebenshausen mit dem Südeichsfeld nicht äußern wird. Treffurt sei offen für alle Gespräche, zeige aber auch Verständnis, dass in der Freiwilligkeitsphase andere Gemeinden ihre Wege suchen.
Lediglich die in der Bevölkerung geäußerten Befürchtungen, Freibäder wie in Mihla und Hallungen würden im Zuge einer Eingemeindung geschlossen, wollte Reinz nicht unkommentiert lassen.
Die Treffurter Badschließung erfolgte unter bestimmten Voraussetzungen. Es bestand ein hoher Zuschussbedarf und Sanierungsstau. Die Folge: Es kamen zu wenig Badegäste. Der eingesparte Zuschuss wurde zur Stützung der Kindergartenbeiträge verwendet, die damit auf ihrem Niveau gehalten werden konnten trotz weniger Landesmittel. Außerdem gab es die Alternativen mit den Freibädern in Wanfried, Mihla und Hallungen. Mihla weise ein modernes Freibad auf, und auch Hallungen könne sich damit sehen lassen. Zumal dort schon alleine die Größe angemessen sei.
Allgemein sieht Michael Reinz noch keine eindeutige Linie, wie alles geordnet wird. Im Juni wird es eine zweite Lesung im Thüringer Landtag geben. Und im November ist mit einem Beschluss zu rechnen.
Wie geht es aber nun mit Treffurt und den Willensbekundungen von Ifta, Creuzburg und Mihla weiter? Mittlerweile erhielt Treffurt die Eingangsbestätigung eines Schreibens an das Innenministerium mit eigenen Vorschlägen zur Neugliederung. Seitens des Landes und weitergeleitet über die Kommunalaufsicht wird Treffurt Respekt gezollt für die eigenen Bestrebungen der Neugliederung. Die eingereichten Informationen sollen Eingang finden in die Betrachtungen der Landesregierung. Eine Position zum Schreiben sei nicht möglich, da die Belange der Stärkung der Oberzentren noch zu berücksichtigen sind.
Bürgermeister Reinz zeigt sich aber befremdet, dass am Rande einer Diskussionrunde Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) den Verlust der Eisenacher Kreisfreiheit mit der Eingemeindung von Creuzburg begegnen will. „Damit wird der Bürgerwille der Creuzburger negiert“, so Reinz. Er sicherte der Stadt Creuzburg die volle Unterstützung zu wie mit einer Argumentation, warum Creuzburg besser zu Treffurt passt. Prinzipiell halte man sich an die eigene Terminkette. In Ifta würde am Eingemeindungsvertrag gearbeitet.