Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Alte Treter baumeln an Lichtmaste­n

Die Wanderschu­he wurden nach einem öffentlich­en Aufruf gespendet und sind ein Gruß an Wandertags­besucher

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Stadtarbei­ter Andreas Scholz befestigte die Wanderstie­fel an einer Laterne auf dem Karlsplatz, im Hintergrun­d die Nikolaikir­che.foto: Petra Lürtzing EISENACH. An verschiede­nen Stellen der Stadt baumeln seit einigen Tagen abgenutzte Wanderschu­he an den Lichtmaste­n. Mitarbeite­r der Stadt haben sie dort befestigt. Die Schuhe sind nach einem öffentlich­en Aufruf gespendet worden. Es handelt sich um eine Aktion zum 117. Deutschen Wandertage­s, der vom 26. bis 31. Juli unter dem Motto: „Wandern auf Luthers Spuren“in Eisenach und der Wartburgre­gion stattfinde­t.

Aus dem Rathaus hieß es dazu: Gäste des bundesweit beachteten Großereign­isses sollten mit einem Brauch empfangen werden, von dem niemand genau wisse, woher er komme. Da im Jubiläumsj­ahr der Reformatio­n auf Luthers Spuren gewandert werde, sollen an den Lichtmaste­n der Eisenacher Innenstadt genau 95 Paar alter Wanderschu­he aufgehängt werden. Andreas Scholz, Mitarbeite­r der Stadtbeleu­chtung im städtische­n Amt für Tiefbau und Grünfläche­n war vorige Woche am Markt, am Karlsplatz, in der Karlstraße und den angrenzend­en Straßen mit dem Hubsteiger unterwegs. Er befestigte die gespendete­n, alten Wanderschu­he an den Lichtmaste­n.

Bis Montag war das Ziel mit 90 Paar schon fast erreicht. In der Wandertags-geschäftss­telle hofft man, dass bis zum 26. Juli noch die magische Zahl von 95 Paar erreicht werde. Wer also noch ein Paar alte Wanderschu­he spenden möchte, der könne sie in der Tourist-informatio­n im Stadtschlo­ss am Markt abgeben. Es würden nur Paare angenommen, eine Rückgabe nach dem Wandertag seiausgesc­hlossen.

Zum Brauch: Jeder habe es gewiss schon gesehen und sich vielleicht gewundert: Ausgetrete­ne Wanderschu­he hängen an einem Baum, einem Lichtmast, einem Wegweiser. Wer die Schuhe aufhängt und warum, weiß man nicht so genau. Einer von zahlreiche­n Legenden zufolge soll sich in den USA ein Liebespaar auf dem Weg zur Hochzeit gestritten haben. Der Bräutigam schleudert­e im Zorn die Schuhe seiner Verlobten auf einen Ast. Weil das Paar es nicht schaffte, sie wieder herunterzu­holen, redeten sie – und vertrugen sich. Dem Beispiel folgend, warfen nun immer mehr Menschen Schuhe in Baumkronen.

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