Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Eine mörderisch unterhaltsame Lesung
Bestsellerautor Klauspeter Wolf gastiert mit Bettina Göschl im Klubhaus in Seebach – Knapp 100 begeisterte Krimifans
SEEBACH. Die Idee zu seinem neuesten Ostfriesenkrimi kam ihm in einem Café, als er zwei Tische weiter einen Vater mit seinen Kindern beobachtete, die auf die Mutter warteten. Vermutlich länger, als vereinbart.
„Was passiert, wenn die Mutter jetzt nicht kommt, sondern entführt wurde?“Schon war der Faden gesponnen für „Ostfriesenfluch“. Auf der jüngsten Leipziger Buchmesse war der Roman sehr gefragt.
Von Leipzig aus folgte der Schriftsteller Klaus-peter Wolf mit seiner Frau Bettina Göschl der Einladung der Gemeindebibliothekarin in Seebach und las am Montag aus dem vor fünf Wochen erschienenen 12. Ostfriesenland-krimi. Knapp 100 Besucher und Fans waren in das Bürgerzimmer gekommen und erlebten ein mörderisch unterhaltsames, etwa zweistündiges Programm. Das Ganze war gepaart mit Witz, und wurde untermalt mit selbst geschriebenen Kriminal-songs der Sängerin.
Locker nahm Wolf in legerem Outfit, grauem Bart und geflochtenen Seitenzöpfchen auf dem bereitgestellten Lesetisch Platz. Dem Publikum berichtete der heute 64-Jährige, gebürtige Gelsenkirchner von den bescheidenen Anfängen seiner Karriere und dem Durchbruch mit den Ostfriesenkrimis, die schnell auf der Bestsellerliste landeten. Seine Romanfiguren sind heute Kult. Nicht nur, dass die Ermittlerin Ann Kathrin Klaasen im ersten verfilmten Wolf-krimi „Ostfriesenkiller“durch Schauspielerin Christiane Paul ein lebendiges Gesicht erhielt, nein, alle besitzen eine Geschichte. Manche dieser Figuren, erzählte Wolf mit Augenzwinkern, sind tatsächlich real, wie der Freund der Kriminalkommissarin, der Maurer Peter Grendel. Auch die Schauplätze sind echt.
In „Ostfriesenfluch“geht es um einen Psychopathen, der Frauen aus intakten Familien entführt und beobachtet, was passiert. Gemordet wird zuhauf, wie in allen seiner Krimis. Dabei ist immer ein bisschen schwarzer Humor. Natürlich erfuhren die Zuschauer nicht die gesamte Geschichte, die konnten sie sich in der Pause oder am Ende selbst kaufen und signieren lassen. Liedermacherin Bettina Göschl machte sich vor allem durch ihre Auftritte im Kinderfernsehen bekannt. Zum Schreiben von Kriminal-songs, von denen sie vier zu Gehör brachte, kam sie erst durch Auftritte mit ihrem Ehemann.
Auf Wunsch einiger Fans las Wolf noch einen Abschnitt aus „Rupert und die Loser-party“vor, worauf die Sängerin mit „Mord im Ostfriesenexpress“gesanglich reagierte.
Damit die beiden „Nordlichter“den Abend in Thüringen gut in Erinnerung behalten, erhielten sie von Bibliothekarin Claudia Herrmann ein leckeres Gastgeschenk – eine Knackwurst und Born-senf, worauf Klauspeter Wolf mit seinem typischem Lachen reagierte. Krimiautor Klaus-peter Wolf und Bettina Göschl im Klubhaus Seebach. Foto: Susanne Reinhardt