Thüringische Landeszeitung (Gera)
Erbe der Drachen
Zum 20Jährigen der Erfurter Black Dragons
s ist nicht das große Hallo, es sind vielmehr die kleinen Gesten, die ein Wiedersehen so besonders machen. Und von denen gab es unzählige am Samstag in der alten Erfurter Eishalle, die sich kaum verändert hat in 20 Jahren DrachenHerrschaft.
Doch dieser morbide Charme besitzt zweifellos seinen speziellen Reiz und lockt Anhänger wie Akteure fast magisch an. Die Stimmung beim lockeren Match der Legenden gegen das aktuelle OberligaTeam erinnerte an glanzvolle Tage. Die Begegnungen mit den Stars von einst fielen umso herzlicher aus, je länger deren Wirken zurückliegt. Und so wehte mehr als ein Hauch von Nostalgie über die blank polierte Eisfläche.
Roman Kroutil und Vlastimil Davidek, tschechische Aufbauhelfer der ersten Stunde, haben den Kontakt zu EishockeyErfurt nie verloren. Sie ließen den Schläger am Samstag zwar in der Tasche, angeblich aus Rücksicht auf die alten Knochen und die angewachsene Körperfülle. Dennoch genossen sie das Wie dersehen mit einstigen Weggefährten in vollen Zügen.
Und viele der Unverwüstlichen waren gekommen: die ExNationalspieler „Ferdl“Karger und „Buma“Meisel natürlich; „Martha“Belitz, der launig zu seinem 100. einlud (in 23 Jahren), „Mäcki“Mägdefrau, Peter Hähnert, „Fips“Fleischer, „Kalle“Mortag, Dieter Jander, Manfred Rommeiß; aber auch die fleißigen Helfer, die jeder für sich ein kleines Stück DrachenGeschichte mitgeschrieben haben – fernab vom gleißenden Scheinwerferlicht.
Die Jubiläumsfeier geriet zu einer Art Klassentreffen mit Kindern und Enkeln. Ob bei den Belitz‘, Kargers oder Fuchs‘ – das EishockeyGen wurde nicht selten vererbt. Wer es einmal in sich trägt, wird es offenbar nicht mehr los.
Und genauso scheint es sich, trotz neuerlicher Andeutungen durch den Erfurter OB, auch mit der betagten Spielstätte zu verhalten. Sie scheint das Erbe der DrachenFamilie zu sein.