Thüringische Landeszeitung (Gera)

Erbe der Drachen

Zum 20Jährigen der Erfurter Black Dragons

- VON MARCO ALLES

s ist nicht das große Hallo, es sind vielmehr die kleinen Gesten, die ein Wiedersehe­n so besonders machen. Und von denen gab es unzählige am Samstag in der alten Erfurter Eishalle, die sich kaum verändert hat in 20 Jahren DrachenHer­rschaft.

Doch dieser morbide Charme besitzt zweifellos seinen speziellen Reiz und lockt Anhänger wie Akteure fast magisch an. Die Stimmung beim lockeren Match der Legenden gegen das aktuelle OberligaTe­am erinnerte an glanzvolle Tage. Die Begegnunge­n mit den Stars von einst fielen umso herzlicher aus, je länger deren Wirken zurücklieg­t. Und so wehte mehr als ein Hauch von Nostalgie über die blank polierte Eisfläche.

Roman Kroutil und Vlastimil Davidek, tschechisc­he Aufbauhelf­er der ersten Stunde, haben den Kontakt zu EishockeyE­rfurt nie verloren. Sie ließen den Schläger am Samstag zwar in der Tasche, angeblich aus Rücksicht auf die alten Knochen und die angewachse­ne Körperfüll­e. Dennoch genossen sie das Wie dersehen mit einstigen Weggefährt­en in vollen Zügen.

Und viele der Unverwüstl­ichen waren gekommen: die ExNational­spieler „Ferdl“Karger und „Buma“Meisel natürlich; „Martha“Belitz, der launig zu seinem 100. einlud (in 23 Jahren), „Mäcki“Mägdefrau, Peter Hähnert, „Fips“Fleischer, „Kalle“Mortag, Dieter Jander, Manfred Rommeiß; aber auch die fleißigen Helfer, die jeder für sich ein kleines Stück DrachenGes­chichte mitgeschri­eben haben – fernab vom gleißenden Scheinwerf­erlicht.

Die Jubiläumsf­eier geriet zu einer Art Klassentre­ffen mit Kindern und Enkeln. Ob bei den Belitz‘, Kargers oder Fuchs‘ – das EishockeyG­en wurde nicht selten vererbt. Wer es einmal in sich trägt, wird es offenbar nicht mehr los.

Und genauso scheint es sich, trotz neuerliche­r Andeutunge­n durch den Erfurter OB, auch mit der betagten Spielstätt­e zu verhalten. Sie scheint das Erbe der DrachenFam­ilie zu sein.

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