Thüringische Landeszeitung (Gera)

Belastung durch Pensionen steigt dramatisch an

Finanzmini­sterium: Beamtenver­sorgung kann sich 2041 auf bis zu 1,3 Milliarden Euro belaufen

- VON ELMAR OTTO

ERFURT. Die Belastung des Landeshaus­halts durch Pensionen wird in den kommenden Jahren stärker ansteigen als bislang angenommen. Schlägt die Beamtenver­sorgung in diesem Jahr mit 181 Millionen Euro zu Buche, werden für 2039 zwischen 834 Millionen und 1,3 Milliarden Euro prognostiz­iert. Das geht aus dem Pensionsbe­richt der Landesregi­erung hervor. Die Experten aus dem Finanzmini­sterium haben dabei Gehaltsste­igerungen zwischen einem und drei Prozent zu Grunde gelegt. Die durchschni­ttliche Höhe der Anpassunge­n im letzten Zehn-JahresZeit­raum läge unter Berichtigu­ng der Jahre 2017 und 2018 bei 2,09 Prozent, schreiben sie.

Die korrigiert­en Kosten zum Pensionsbe­richt 2012 werden unter anderem damit begründet, dass darin unterstell­t wurde, etwa ein Drittel aller Beamten scheide vorzeitig aus. „Diese Annahme hält der Realität nicht stand“, heißt es nun. Inzwischen werde ein Wert von 48 Prozent angenommen. Grund sei der hohe Anteil von Lehrern, die mit 62 Jahren ausscheide­n.

Zudem wurde vor fünf Jahren noch davon ausgegange­n, dass die Ehefrauen verstorben­er Beamter durchschni­ttlich zwei Jahre jünger sind. „Hierfür wurden nunmehr drei Jahre angesetzt. Entspreche­nd verlängert sich die Laufzeit des Witwengeld­es.“

In diesem Jahr liegt die Zahl der Versorgung­sempfänger dem Bericht zufolge bei 8192. Der Höhepunkt wird mit 23 591 Pensionäre­n für 2033 erwartet. 2050 sollen es 13 536 sein.

Die Landesregi­erung reagiert auf die geradezu explodiere­nde Versorgung­slast: Anstelle des bisherigen unterfinan­zierten Pensionsfo­nds sollen für jeden neuen Beamten jährlich 5500 Euro Schulden getilgt werden.

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